1964 erfolgte parallel zur alten Produktionslinie die Einführung neuer, größerer, 20 Micon Plaque vergoldeter Gehäuse mit 36 mm Durchmesser und gedrücktem Edelstahldeckel.
Der Hersteller war der neue Hauptlieferant, das Feingerätewerk Weimar.
Die Werke der Kalibergruppe 70, die nicht exportiert worden sind, sind in der Regel in Gehäuse des VEB Feingerätewerk Weimar eingeschalt.
Diese Fertigungsstätte wurde ab 1959 als Hauptlieferant von Uhrengehäusen für die Uhrenproduzenten der DDR ausgebaut, um die Devisen für bisher aus der Bundesrepublik Deutschland und aus Frankreich eingeführten Gehäuse einzusparen.
Die aus Weimar stammenden Gehäuse waren nach DIN Norm nicht wasserdicht, sondern sind lediglich als spritzwassergeschützte Gehäuse zu verstehen.
Ebenfalls 1964 erfolgte der Wechsel des Zifferbattaufdruckes von GUB zu Glashütte.
Ein Zusammenhang mit der erst 1967 erfolgten Bildung des Uhrenkombinates Ruhla, indem auch die Glashütter Uhrenbetriebe integriert wurden, ist nicht nachweisbar.
Welche Gründe dann 1964 zur Designumstellung bei der GUB geführt haben ist zur Zeit noch Gegenstand von Recherchen.
Reparaturanleitung Glashütter Automat Kaliber 67.1 & 68.1
Neue, vergößerte Gehäuseausführung für das Kalibers ab 1964
Bei der hier vorgestellten Herrenarmbanduhr aus der Kalibergruppe 70, dem Kaliber 67.1 des VEB Glashütter Uhrenbetriebe, handelt es sich um die erste GUB-Herrenarmbanduhr mit automatischem Aufzug. Der Typ 2010 mit Datumanzeige wurde mit einem weiß bedruckten Metallzifferblatt mit einer Zierprägung, 12 goldfarbenen Indizes, Minuteneinteilung, Leuchtpunkten und im Original mit Stabzeigern mit Leuchtmasse ausgestattet. Sind im Original bei den GUB Uhren Leuchtpunkte vorhanden, gehören dazu auch entsprechende Zeiger mit Leuchtmasse und umgekehrt. Das Kaliber 67.1 wurde mit dem DDR Gütezeichen 1 gefertigt und war in den 1960er Jahren bei einem Durchschnittslohn von ca. 600,- MDN mit fast 200,- MDN keine "Billiguhr".
Zeichnung des veränderten Datumschaltmechanismus beim Kaliber 67.1
Die im Prospekt gezeigten Modelle ermöglichen es festzustellen, welche Zeigerformen zu welchen Zifferblattdesign und welches Zifferblatt mit welchem Gehäuse von den GUB werkseitig gefertigt worden sind.
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.