Wer an einer realistischen Einschätzung der Entwicklung und Bedeutung Glashütter Chronometerindustrie in Bezug zur gesamten Entwicklung auf diesem Gebiet im 19. und 20. Jahrhundert interessiert ist, kommt an diesem Buch von Günter Oestmann nicht vorbei. Es enthält eine ganze Reihe von originalen Belegen bis hin zu Schriftverkehr einzelner Glashütter Protagonisten der Chronometerfertigung, z.B. zur Frage der Einführung einer Serienfertigung von Rohwerken und Schiffschronometern, aber auch Erklärungen einzelner Hersteller gegenüber der Seewarte Hamburg, welche Komponenten in der eigenen Werkstatt gefertigt und weche noch zugekauft wurden. Auch Übersichten, welche Chronometerhersteller in welchem Jahr, bei den zur Prüfung an der Deutschen Seewarte Hamburg eingereichten Marinechronometer welchen Platz belegt haben, fehlen nicht. Alles in Allem, ein mit viel Fleiss und Akribi erarbeiteter Überblick, welche Schwierigkeiten es galt zu überwinden, bis man von einer eigenen Deutschen Chronometerindustrie sprechen konnte. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die serienmäßige Chronometerfertigung zuerst in Form von Reparationen an die alliierte Siegermacht Sowjetunion durch die Firma A. Lange & Söhne und nach deren Verstaatlichung 1948 vom VEB Mechanik Lange & Söhne und schlussendlich ab 1951 durch den neu gegründten VEB Glashütter Uhrenbetriebe bis 1990 gepflegt.
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.