1960 begann mit der Einführung einer völlig neuen, weitestgehend standardisierten Uhrengeneration, der Kalibergruppe 70, das erfolg- reichste Jahrzehnt der Glashütter Uhrenbetriebe.
Erstmals konnten jetzt neben den Handaufzugsvarianten mit und ohne Datum in Glashütte auch Armbanduhren mit automatischem Aufzug und auch Armbandchronometer gefertigt werden.
"Kontakt" das Publikationsorgan der
VVB Mechanik Erzeugnisgruppe Uhren
In der 1958 neu gegründete VVB Mechanik Erzeugnisgruppe Uhren, nicht zu verwechseln mit der VVB Mechanik Dresden (1948-1953), waren die Volkseigenen Betriebe der Uhrenfertigung der DDR zusammengefasst. Diese VVB ist als Vorstufe des 1967 gegründeten VEB Uhrenkombinat Ruhla zu verstehen. Der VEB Glashütter Uhrenbetriebe war in allen diesen Verwaltungsstrukturen der sich entwickelnden sozialistischen Planwirtschaft fest eingebunden. Die Abteilung Werbung und Messen der VVB hatte mit dem Informationsblatt „Kontakt“ ihr eigenes Publikationsorgan, in dem die Produktpalette der Betriebe der VVB beworben wurden.
Im Februar 1960 veröffentlichte die Populärwissenschaftliche Monatsschrift „Wissenschaft und Fortschritt“ einen interessanten Fachartikel über die neu entwickelte automatische Herrenarmbanduhr Kaliber 67.1 & 68.1 des VEB Glashütter Uhrenbetriebe. Auf der Seite 62 findet man den bisher einzigen bekannten Hinweis auf ein vom VEB Glashütter Uhrenbetriebe gefertigtes Armbandchronometer. Warum die Redaktion der Monatsschrift für Feinmechanik und Optik auf diesen Sachverhalt nicht eingeht, wir wohl für immer ihr Geheimnis bleiben. Erstaunlich ist das auch deshalb, weil im Vorfeld in der Fachpresse die Kritik geäußert wurde, warum der VEB Glashütter Uhrenbetriebe bisher nicht in der Lage war ein solches Armbandchronometer auf den Markt zu bringen.
Bis 1962 musste bei der Fertigung dabei noch auf die importierten Incabloc-Stoßsicherungen (Bild links) zurückgegriffen werden, weil es in der DDR bis zu diesem Zeitpunkt keine eigene Produktion von Stoßsicherungen gab. Erst im Rahmen der Politik der "Störfreimachung" war auch die GUB dazu angehalten Importe aus Ländern des Nichtsozialistischen Wirtschaftsgebietes durch Eigenentwicklungen abzulösen, was laut Helmut Klemmer, wegen den bereits bestehenden Ausländischen Patentrechten eine nicht so leicht zu lösende Aufgabe war. Erst 1962/63 konnten die Importe durch die in den GUB entwickelten und auch gefertigten, eigenen GUB Stoßsicherungen (Bild rechts), abgelöst und die Uhren der neuen Kalibergruppe 70 damit ausgestattet werden.
Die Kalibergruppe 70 der GUB beinhaltet die
Werkkaliber : 67.1, 68.1, 68.4, 69.1, 70.1, 70.1 Güteuhr, 70.1 Chronometer, 70.3 Güteuhr, 70.3 Chronometer, 78 & 79 Kleintaschenuhr
Mit dem von stattlicher Seite vorangetriebenen Ausbau einer eigenen Gehäuseproduktion für Plaque vergoldete Armbanduhrgehäuse im Feingerätewerk
Weimar konnte nun auch der bisherige devisenträchtige Import dieser Gehäuse aus Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland auf ein Minimum reduziert werden. Standardisierung, Automatisierung,
Brigadebildung und die "Störfreimachung", von
Importen, die Devisen kosteten, waren die Zeichen der Zeit.
Mit dem Spitzenmodell „Spezimatic“ war es 1964 sogar gelungen eine der flachsten Automatikuhren dieser Zeit zu entwickeln, die dann immerhin 16
Jahre lang bis weit in die Zeit der Quarzuhren hinein nachgefragt wurde und auch heute noch gern getragen wird. Kleintaschenuhren, Edelstahl-Taucheruhren, ein neues Damenarmbanduhrkaliber sowie
die Weiterführung der Produktion von Präzisionsuhren, wie dem Marine-Chronometer, den B-Uhren, Schiffsuhren und einer Flugzeugborduhr, rundeten die Produktionspalette ab.
Programmzeitung FF -
FUNK UND FERNSEHEN DER DDR
1962, im 2. Aprilheft, Ausgabe Nr. 15 für das Funk- und Ferseh- programm der DDR, wurde nach derzeitigem Kenntnisstand zum ersten Mal für eine Fernseh- reportage, die der Deutsche Fernsefunk der DDR vom VEB Glashütter Uhrenbetriebe gemacht hatte, geworben. Am Dienstag den 10. April 1962 um 20 Uhr 55 wurde die Reportage gesendet. Allerdings war die Zahl der Zuschauer noch sehr begrenzt, da ein Fernseher noch nicht zur Standardausstattung eines DDR Haushaltes zählte. Zur damaligen Zeit war ein solcher Film auch noch eine recht aufwendige Angelegenheit. Für die Sendezeit von 30 Minute waren immerhin 10 Drehtage und ein nicht gerade kleines Drehteam erforderlich. Lifeüber- tragungen waren technisch noch schwierig und die absolute Ausnahme. Dadurch, dass die Reportage auf Zelluloid gebannt wurde, eröffnet sich heute die Chance, dass sie sich vieleicht in dem Archivmaterial des Deutschen Fernsehfunks noch wiederfinden lässt. Die Suche nach diesem zeitgeschichtlichen Dokument hat jedenfalls begonnen.
1964
1965 Leipziger Messe
Goldmedallie für die Spezimatic
1965 - 120 Jahre Glashütter Uhrenindustrie
Die immer weiter vorangetriebene Standardisierung und Auto- matisierung beim Bau mechanischer Uhren hatte zur Folge, dass die Anzahl der Werkkaliber immer mehr zu- gunsten eines Basiswerkes, das in verschieden Ausstattungs-varianten und Gehäuseformen gefertigt wurde, zurückging. Gleichzeitig begann mit der neuen elektromechanischen Wanduhr „elektrochron“ Kaliber 49-11 auch in Glashütte die Zeit der elektronischen Uhren.
Von 13 der wichtigsten Produkte hatten immerhin 9 das Gütezeichen Q und die anderen das Gütezeichen 1.
Mit dem steigenden Bedarf programmgesteuerter Haushaltsgeräte wurde der Gerätesektor der GUB weiter ausgebaut. So stellte man im wachsenden Umfang u.a. die Gangregler 422, die Programmschaltuhr 1022, den Umsteuerschalter 1023.1, das Kurzzeitschaltgerät 920.2 und Synchrongetriebe her.
Der Export ins sozialistische Ausland spielt, wie auch der in Länder mit frei konvertierbarer Währung (NSW), eine immer größere Rolle. Mitte des Jahrzehnts exportierte die Uhrenindustrie bereits in über 50 Länder. mechanische Uhren aus Glashütte gingen und gehen heute wieder in alle Welt.
Das hatte zur Folge, dass im eigenen Land der Bedarf nicht ausreichend gedeckt werden konnte. Daran änderte auch die 1967 erfolgte Integrierung der Glashütter Uhrenbetriebe in das neu entstandene Uhren Kombinat Ruhla (UKR) nichts. War eine freie unternehmerische Entscheidung unter den Bedingungen einer Planwirtschaft schon nicht gegeben, so war man als eingeschränkt eigenständiger Betrieb eben auch nur ein Teil des ganzen Kombinates. Die Staatsplan- und Kombinatsvorgaben bestimmten in immer stärkerem Maße was, wann in welcher Menge zu produzieren und wohin zu liefern war. Was man dazu brauchte, konnte man im Planungsprozess von betrieblicher Seite aus zwar beantragen, ob man es dann aber in der notwendigen Qualität auch in dem beantragten Umfang zugeteilt bekam, stand eher mehr als weniger in den Sternen.
So gesehen, sind die nicht wegen sondern eher trotzt Planvorgaben erbrachten Leistungen in Qualität und Quantität durchaus sehr beachtenswert und zeugt von dem hohen Können und der fachlichen Kompetenz derer, die diese Leistungen unter den schwierigen Bedingungen vollbracht haben.
1966 haben in der Prüfdienststelle für Technische Schiffsausrüstung des Deutschen Amtes für Meßwesen und Warenprüfung der DDR in Stralsund (DAMW) 262 mechanische Marinechronometer der Glashütter Uhrenbetriebe die „Große Prüfung“ bestanden. Die besten Ergebnisse der Glashütter Meisterregleure/innen werden im September 1968 namentlich im Artikel „Ergebnisse der Chronometer-Reglage im Jahr 1966“ in der Fachzeitschrift Uhren und Schmuck veröffentlicht.
Eine vom langlährigen Werkleiter Siegfried Bellmann unterzeichnete originale Postvollmacht aus dem Jahr 1966
Auszeichnungsmedallie
des VEB Glashütter Uhrenbetriebe für
hervoragende Leistungen in der Neuerrerbewegung
1967
Am 1. März 1967 erfolgte der Zusammenschluss der Uhrenfabriken Ruhla, Glashütte und VEB Uhrenwerk Weimar zum VEB Uhrenkombinat Ruhla.
Die Integration im neuen Uhrenkombinat erforderte auch die neue Betriebsbezeichnung.
VEB Uhrenkombinat Ruhla - Werk Glashütte
& einen neuen Betriebsausweis
Was heute eine Selbstverständlichkeit ist, war nach dem 13. August 1961 bis zur Wende 1989 kaum denkbar. Eine Anfrage von einem Uhrmacher aus der Bundesrepublik Deutschland bezüglich einer speziellen Uhr der ehemaligen Glashütter Firma A. Lange & Söhne wurde 1967 an den Betriebsdirektor der VEB Glashütter Uhrenbetriebe gerichtet und, zwar verspätet, so doch sachgerecht auch beantwortet.
Zum Ende des Jahrzehnts waren im Uhrenwerk Glashütte des Uhrenkombinates Ruhla von 15 verschiedenen mechanischen Kalibern nur noch die 2 Spezimatic Varianten und ein Damenarmbanduhrkaliber übrig geblieben. Die Stückzahlen der gefertigten Armbanduhren waren zwar beständig angewachsen aber hochwertige Ausführungen bzw. Sondereditionen gab es nur in sehr geringen Umfang. Ausnahme war der Chronometer Kal. 70.3, eine Taucheruhr Spezimatic Kal. 75 mit in zwei Varianten importierten Edelstahlgehäusen und die Spezimatic Kal. 74 & 75 im Goldgehäuse für 1200,- MDN, die hin und wieder auch in kleinen und kleinsten Auflagen, in verschiedenen, wesentlich teuren Gehäuseausführungen gefertigt wurden. Teilweise sind diese Sonderauflagen auch für Auszeichnungs- bzw. Repräsentationszwecke verwendet worden und nicht in den Handel gekommen.
Die GUB Uhr als massenhaftes Auszeichnungsobjekt sollte dann erst im nächsten Jahrzehnt entdeckt werden.
1969 Uhren aus DDR Versandhauskatalog
1970
1970
Neue Kaliberbezeichnungen für die Herrenuhren des
VEB Uhrenwerk Glashütte
1970 - DDR Sondermarke & Ersttagsbriefe zum 125-jährigen Bestehen der Glashütter Uhrenindustrie
Anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Glashütter Uhrenindustrie brachte die Deutsche Post der DDR zur Leipziger Herbstmesse 1970 eine 10 Pfennig Sondermarke mit einem GUB Spezimatic-Modell Kal. 75 und einer Kleintaschenuhr mit dem Handaufzugwerk Kal. 78 heraus. Entworfen wurde die Grafik für diese Briefmarke von dem Grafiker Dietrich Dorfstecher († 2011). Für beide Anlässe wurden auch Ersttagsbriefe mit den entsprechenden Sonderstempeln in limitierter Auflage hausgegeben.
Gleich zu Beginn wird ein neues, einheitliches „Firmengesicht“, das Signet des VEB Uhrenkombinat Ruhla mit dem Schriftzug „ruhla – glashütte – weimar“, basierend auf den Farben rot und blau, geprägt.
Am Anfang des Jahrzehnts stehen zwar keine neuen innovativen Produkte im mechanischen Uhrenbau, aber mit den Tisch- und Wanduhren vom Typ Piezichron und dem Glashütter Marine-Quarzchronometer Kaliber 1-71 zeichnete sich der Trend hin zur Quarzuhr immer stärker ab.
Im Wesentlichen wurde in den 1970 Jahren bei den mechanischen Armbanduhren auf ein Basiskaliber zurückgegriffen und dieses in eine immer größer werdende Anzahl verschiedener, nicht wasserdichter, mehr oder weniger geschmackvoller, verchromter oder plaque-vergoldeter Messinggehäuse eingeschalt. Ähnliches trifft auch auf die Zifferblätter zu.
Die wenigen Ausnahmen waren:
Das nur 1977 produzierte vergoldete Spezimatic Werk 06-66, das in verschiedenen, aus der Bundesrepublik bzw. Hongkong importierten Edelstahl- und Goldgehäusen eingeschalt wurde.
Eine Taucheruhr im Edelstahlgehäuse mit dem Spezimatic Kaliber 75, die einzige Uhr mit der man sich auch in nicht allzu tiefes Wasser begeben konnte.
Eine zunehmende Menge an Spezimatic Uhren in verschiedenen importierten Edelstahlgehäusen, die von staatlichen Institutionen, Parteien, Massenorganisationen, Handwerkskammern aber auch der NVA mit entsprechend gestalteten Zifferblättern mit und ohne Bodengravur oder -prägung für Auszeichnungszwecke verwendet wurden.
Am 1. Januar 1978 wurde das inzwischen umbenannte VEB Uhren- und Maschinenkombinat Ruhla und damit auch das Uhrenwerk Glashütte als einer von 20 Betrieben dem VEB Kombinat Mikroelektronik „Karl Marx“ Erfurt (KME) zugeordnet. Das Uhrenwerk Glashütte war zu diesem Zeitpunkt immerhin auf mehr als 2.000 Beschäftigte angewachsen.
Als „Mitgift“ brachte man das inzwischen neu entwickelte, letzte noch bis 1982 produzierte mechanische Armbanduhrkaliber 11 Spezicron ein. Dieses Kaliber wurde in verschiedenen verchromten oder vergoldeten Messinggehäusen auf den Markt gebracht. Die Uhrengläser dieser Gehäuse sind jetzt plan und nicht mehr gewölbt.
1980 importierte das ehemalige Westdeutsche Versandhaus "Quelle" erstmals die neu, im VEB Uhrenwerk Glashütte entwickelten Herrenarmbanduhren mit automatischen Aufzug und Datumanzeige vom Kaliber 11-26. Zur geplanten Abnahme des Kaliber 11-27 mit Datums- und Wochentagsanzeige kommt es aufgrund verspäteter Markteinführung nicht mehr. Die Verantwortung für die Verzögerung und damit auch für
die entgangenen Deviseneinnahmen, lag bei der Leitung des VEB Kombinats
Mikroelektronik Erfurt, dem das VEB Uhrenwerk Glashütte als Zweigbetrieb zugeordnet
war.
Betriebskollektivvertrag 1982 des VEB Uhrenwerk Glashütte
im VEB Kombinat Mikroelektronik Erfurt
Der Betriebskollektivvertrag (BKV) wurde in der DDR seit 1951 jährlich auf der Grundlage des Betriebsplans zwischen dem Betriebsleiter und der Betriebsgewerkschaftsleitung (BGL) in allen Betrieben, in denen eigene Betriebsgewerkschaftsorganisationen bestanden, abgeschlossen.
Die BKV sollte dazu beitragen, die Planaufgaben zu erfüllen und gezielt zu überbieten sowie die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten zu verbessern. Der Vertrag sollte "in Einheit mit den Betriebsplänen und Wettbewerbsbeschlüssen die unmittelbare Teilnahme der Werktätigen an der Leitung und Planung des Betriebes und die Entfaltung ihrer schöpferischen Initiativen" sichern.
Die BKV mussten den Rechtsvorschriften entsprechen. Festlegungen, die dagegen verstießen, waren rechtsunwirksam. In den BKV waren konkrete, abrechenbare und termingebundene Verpflichtungen des Betriebsleiters und der BGL sowie arbeitsrechtliche Regelungen entsprechend dem Arbeitsgesetzbuch (AGB) und anderen Rechtsvorschriften in folgenden Gebieten aufzunehmen:
Quelle:https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebskollektivvertrag
1982 - waren die Haupterzeugnisse des VEB Uhrenwerk Glashütte
Quelle: Betriebskollektivertrag von 1982
05.06.1982 - 80. Geburtstag des ehemaligen technischen Direktor des
VEB Glashütter Uhrenbetriebe, Ing. Helmut Klemmer
Der mechanische Uhrenbau geht auch in Glashütte seinem vorläufigen Ende entgegen. Die Produktion der letzten mechanischen Armbanduhrkaliber, der Kalibergruppe 11, endet 1982.
Der Siegeszug der Quarzuhr, die anfänglich noch recht teuer im Handel angeboten wurde, war nicht mehr aufzuhalten. Dieser steigenden Nachfrage wird zu Beginn der 1980er Jahre u.a. mit den Quarzuhrenkalibern HAU Hybrid 1-04, 18-01 und 38-30 auch in Glashütte nachgekommen.
Neben den 1987 eingeführten DAU Quarzkaliber 39-40 und der nachfolgenden 1-30 zeichnet sich mit der Planung eines neuen, hochwertigen mechanischen Automatikkalibers, dem Kaliber 10-30, wieder ein Silberstreif am Horizont des traditionellen Uhrenbaus in Glashütte ab. Zeichnerisch noch in der DDR fertig gestellt, konnte dieses Werk aber erst 1993, in dem inzwischen zur GmbH umgewandelten und treuhänderisch verwalteten Glashütter Uhrenbetrieb verwirklicht werden.
In der Betriebszeitung „Die Unruh“ wurde die Entwicklungszeit und der Beginn der Fertigung von Quarzuhren, anlässlich des 30. Jahrestag der DDR, im Betrieb Glashütte des Uhrenkombinates Ruhla dokumentiert. 1989 zieht der Direktor für Produktion ebenfalls in der Betriebszeitung eine Bilanz der zehnjährigen Entwicklungs- und Fertigungszeit. Die von Ihm für das Jahr 2000 gemachte Zukunftsaussage, sollte sich dann aber als Irrtum erweisen.
Das der mechanische Uhrenbau in Glashütte heute wieder in der Spitzenklasse der Uhrenindustrie gleichberechtigt mitspielen kann, wäre ohne das fachliche Wissen und Können der Glashütter Fachleute genauso wenig denkbar, wie ohne das frisch zugeflossene Kapital.
Es ist eines der wenigen gelungenen "Joint Ventures" zwischen dem Kapital aus den "alten" Bundesländern und noch vorhandenem Know-How sächsischer Uhrmacherkunst.
Siegfried Bellmann wurde1965 zum Direktor des VEB Glashütter Uhrenbetriebe berufen und führte den Betrieb in dieser Funktion 25 Jahre bis zu seiner in Vorbereitung der Privatisierung durch die Treuhandanstalt verbundenen Umstrukturierung zu einer GmbH im Jahre 1990. 1967 meisterte er die Integration der GUB in das neu gebildete VEB Uhren- und Maschinenbaukombinat Ruhla ebenso erfolgreich, wie 1978 die Überführung dieser Kombinats- betriebe in das neue Kombinat Mikroelektronik „Karl Marx“ Erfurt.
Zur Kaliber- und Modellübersicht der GUB
Zur Geschichte des VEB Glashütter Uhrenbetriebein den Jahren 1951 bis 1960 gelangen Sie >> hier <<
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.
Vom Reitstock zur automatischen Straße; Autor: Helmut Klemmer ; Fachzeitschrift: Uhren und Schmuck 11/1970 S. 341-342
Mechanische Armbanduhren aus Glashütte 1950 - 1980; Autor: Werner Heinrich; Callwey Verlag; ISBN 3766717197
Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten; Autor: Hans Heinrich Schmid; Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913
Glashütte Sachsen - 1506 bis 2006 500 Jahre Stadtgeschichte, Autorengemeinschaft
Eigenvertrieb Stadtverwaltung Glashütte
ISBN: 3-937951-31-8