Die vom Britisch-Horolgical Institut 1866 mit dem ersten Preis ausgezeichnete Abhandlung "Der freie Ankergang für Uhren" von Moritz Großmann war für den bis dahin nur einem relativ kleinen Kreis von Fachleuten bekannten Glashütter Uhrenfabrikanten der Durchbruch, der ihm die verdiente internationale Anerkennung und endlich auch einen geschäftlichen Erfolg brachte.
British Horologica Institut
1866 erschien im Selbstverlag des Verfassers, dem Glashütter Uhren-fabrikanten und Mitglied des "British Horological Institut", Moritz Grossmann, die Erstausgabe der Preisschrift "Der freie Ankergang für Uhren. Praktische und theoretische Abhandlung" Diese in deutscher Sprache erschienene Erstausgabe wurde vom Autor, gegenüber dem englischen Original von 1864, bedeutend erweitert und verbessert. Gedruckt wurde diese Ausgabe von der Firma Carl Zehne in Dipoldiswalde.
Der freie Ankergang für Uhren - Preis-Schrift
Praktische und theoretische Abhandlung
Reprint: ISBN 3766705822
Kopien des Druckes von 1866 der 20 originalen Bildtafeln zur Preisschrift der Freie Ankergang
Über die Metalle, aus welchen die Ankergänge gefertigt werden.
In seiner 1866 vom Britisch Horological Institut mit dem ersten Preis ausgezeichneten Preis-Schrift „Der freie Ankergang für Uhren. Abhandlung über denselben“ befindet sich auch ein sehr interessantes Kapitel, in dem sich Moritz Großmann ausführlich dazu äußert, welche vergleichende Versuche er in Bezug auf die für Ankergänge verwendeten Metalle gemacht hat und zu welchen Ergebnissen er diesbezüglich gekommen ist. Aus heutiger Sicht ist dabei u. a. ein Absatz besonders interessant, in dem er sich dazu äußert, welches Material er im Ergebnis seiner Studien für die Fertigung seiner Uhren einsetzte. Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile hatte er sich nicht für Sterro-Metall sondern für Aluminiumbronze entschieden. 1866 schreibt er zur Aluminiumbronze: „Ein Metall, welches so viele vorzügliche Eigenschaften vereinigt, wird zweifellos ein sehr empfehlenswerthes Material für Ankergänge sowohl als auch für andere Theile sein, für welche bis jetzt harter Stahl ausschliesslich verwendet wurde, z. B. Sperrfedern, Räder zu Aufzug-Mechanismen etc. Seit Jahren bereits verwende ich zu all meinen Ankergängen Aluminiumbronze und bin sehr wohl damit zufrieden.“[2]
Damit dürfte zweifelsfrei nachgewiesen sein, dass die vielfach auch in dem Artikel „Grossmann oder Lange, das ist die Frage“ vom Autor Waldemar Becker in der Ausgabe von Klassik Uhren 2/2011 publizierte Behauptung, dass Moritz Großmann für die Ankergänge in seinen Uhren Sterro-Metall verwendet hat, gröstenteils nicht zutrifft.[3] Den Worten von Moritz Großmann nach, kann man das Gleiche auch in Bezug auf die Aufzugsräder in seinen Uhren annehmen. Offen bleibt allerdings noch die Frage, ob das auch für die Gestellteile seiner Uhren galt, oder ob er dafür Sterro-Metall, wie er es 1862 für von ihm verwendete Unruhen publiziert hatte, verwendet hat. Letzte Klarheit kann dafür nur eine Materialprüfung an noch existenten Artefakten bringen.
1876
1876
Antwort von Moritz Großmann auf eine 1876 im Allgemeinen Journal der Uhrmacherkunst gestellte Anfrage.
1876
Eine wesentliche Verbesserung des deutschen Chronometerganges
Moritz Großmann beschreibt 1876 in einem Beitrag in der Ausgabe Nr. 1 und 2 des Allgemeinen Journals der Uhrmacherkunst die von dem in Altona tätigen Uhr- und Chronometermacher Matthias Petersen [1] gemachte und patentrechtlich geschützte Erfindung der Verbesserung des deutschen Chronometerganges. Er berichtet in seinem Artikel auch darüber, dass er selbst bereits einige Taschen- und Seechronometer mit diesem neuen, verbesserten Chronometergang gefertigt hatte. Aus den daraus gewonnenen Erfahrungen schlussfolgert er, dass dieser Gang „von allen bekannten freien Gängen dieser der freieste ist.“ [5]
1877
Moritz Großmann veröffentlicht in der Deutschen Uhrmacher-Zeitung am 18. August 1877 einen Beitrag über den Uhrensektor auf der Industrie-Ausstellung in Braunschweig.
1878 erschien im Selbstverlage des Übersetzers und Herausgebers, Moritz Großmann das Lehrbuch der Uhrmacherei in Theorie und Praxis von Claudius Saunier.
1878
1878 erschien Moritz Großmann´s erster Notiz-Kalender für Uhrmacher in der Verlags- und Sortimentsbuchhandlung Albin Schirmer Naumburg a/S.
1879
Ausführungen zu Uhrwerken aus Neusilber
1880 - Taschen-Wörterbuch für Uhrmacher
1880
Moritz Großmann
Abhandlung über die Kostruktion einer einfachen, aber mechanisch vollkommenen Uhr
Untertitel: nebst einer Abhandlung über das Regulieren der Uhren für den bürgerlichen Gebrauch mit Tabellen
Reprint: ISBN 3766706497
Ins Englische übersetzt von Richard Watkins (2001)
Clausius Saunier
Lehrbuch der Uhrmacherei in Theorie und Praxis - Band 1-4
Ins Deutsche übersetzt von Moritz Großmann
Claudius Saunier
Atlas zu dem Lehrbuch der Uhrmacherei in Theorie und Praxis
Ins Deutsche übersetz von Moritz Großmann
1881
1882
Moritz Großmann
Regulieren der Uhren für den bürgerlichen Gebrauch
mit Tabellen und 14 in den Text gedruckten Holzschnitten
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.
[1] Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst Nr. 27 v. 16. Juli 1877 S.146
[2] Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst Nr. 16 v. 21 Apr. 1888
S.123-125 & Nr.17 v. 28. Apr. S.131-134
[3] Waldemar Becker, "Grossmann oder Lange, das ist die Frage" Klassik
Uhren Nr. 2/2011 S.12-27
[4] Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst Nr. 34 v. 5. Sept. 1877 S. 179
[5] Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst Nr. 28 v. 25. Juli 1877 s. 152