Ronda Uhrenfabrik G. m. b. H. Glashütte i. Sa.

F r i e d r i c h  W i l h e l m  K r e i s ,

 

Inhaber der Firmen F. W. Kreis in Charlottenburg, der seit 1918 auch Inhaber der Firma Strasser & Rohde in Glashütte war, hatte zu Beginn der 1920er Jahre auch die Firma Ronda G. m. b. H. Glashütte i. Sa. gegründet. Zweck der Gesellschaft, war die Fertigung und der Vertrieb von Uhren.

Die derzeit noch ungenaue Angabe des Zeitpunktes der Firmengründung basiert auf der Tatsache, dass die 1922 in der Deutschen Uhrmacher-Zeitung geschaltete Werbung für Ronda Spezial-Industrie-Stoppuhren der Firma F. W. Kreis als Filialstandort Charlottenburg 2 Hardenbergstraße 20 angegeben hatte, die selbständige Stadt Charlottenburg aber bereits 1920 in Groß-Berlin eingemeindet wurde.

Unter anderem wurden bei Ronda mit zugekauften Schweizer Rohwerken spezielle Industrie-Stoppuhren, Taschenuhren und mit 8 Tagewerken der Firma Junghans Autouhren gefertigt.

Werbeanzeige 1924
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Die Firma Ronda hatte keine eigene Rohwerkeherstellung, sondern fertigte ihre Uhren ausschließlich mit zugekauften Werken und Furnituren. Sie gehörte demnach nicht zu den Herstellern, die traditionell nach der "Glashütte Regel"  in Glashütte Präzisionsuhren fertigten.

 

Briefumschlag für Geschäftspost
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Ronda Uhrenfabrik G. m. b. H. Glashütte i. Sa. - Chronograph

Der Königsberger Kaufmann Friedrich Wilhelm Kreis gründete 1917 in Berlin eine Uhrengroßhandlung. Er verstarb 1924 40-jährig in Berlin. Zu dieser Zeit war er auch Eigentümer der Glashütter Firmen Strasser & Rhode und der Uhrenfabrik Ronda G.m.b.H.. Die Firma Ronda fertigte u.a. mit Schweizer Rohwerken Chronographen. Bei dem hier vorgestellten Chronographen mit 30-Minutenzähler handelt es sich um einen solchen. Bisher sind nur sehr wenige dieser Uhren dokumentiert. Über den Umfang der Fertigung gibt es derzeit keine Informationen. Friedrich Wilhelm Kreis verfügte vor der Einfuhrsperre Schweizer Uhren zu Beginn der 1920er Jahre über eine ehebliche Menge Schweizer Echapements. Das ermöglicht ihm die Uhrenfertigung währen der Zeit der Einfuhrsperre, die erst 1924 aufgehoben wurde.

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Quelle: Die Uhrmacher-Woche Nr.49 vom 06. Dez. 1924 S.731
Quelle: Die Uhrmacher-Woche Nr.49 vom 06. Dez. 1924 S.731

Mit dem Tod von Friedrich Wilhelm Kreis war auch das Ende der Firma Ronda G. m. b. H. Glashütte besiegelt.

Quelle: Die Uhrmacher-Woche Nr. 35 vom 29. Aug. 1925 S. 644
Quelle: Die Uhrmacher-Woche Nr. 35 vom 29. Aug. 1925 S. 644

Am 19. September 1925 veröffentlicht die Deutsche Uhrmacher-Zeitung folgende Mitteilung:

"In das Handelsregister des Amtsgerichts Lauenstein ist betr. die Firma R o n d a , U h r e n f a b r i k mit b e s c h r ä n k t e r

H a f t u n g in Glashütte (Sa.) am 12. August eingetragen worden: Die Gesellschaft ist nichtig. Zum Liquidator ist der Stadtrat Robert Vogel in Glashütte bestellt."

1927  am 18. Januar erscheint die Handelsgerichtliche Mitteilung : "Die Liquidation der Firma „Ronda", Uhrenfabrik m. b. H. i. L., Glashütte (Sa.), ist beendet. Die Firma ist erloschen."

Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.

Literatur:

  • Deutsche Uhrmacher-Zeitung 1922 Nr.9 S. 106-108
  • Deutsche Uhrmacher-Zeitung 1924 Nr. 49 S. 811
  • Deutsche Uhrmacher-Zeitung 1925 Nr. 38 S.774
  • Deutsche Uhrmacher-Zeitung 1927 Nr. 6 S. 109
  • A.H.-Verband "Saxonia"; Bericht für die Alten Herren der S.-V."Saxonia" an der Deutschen Uhrmacherschule zu Glashütte i. S.; Nr.32 Juni 1927 S.50
  • Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 Band1: Firmenbeschreibungen S.299 ; Autor: Hans Heinrich Schmid; Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie e. V.; ISBN 978-3-941539-99-0

Aktualisiert 19.12.2024

Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild  mit Video hinterlegt
Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild mit Video hinterlegt

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