Auf dieser Seite soll der Versuch gemacht werden, die Grundlagen dafür zu schaffen, dass noch existierende Glashütter Taschenuhren und Werke nach einem möglichst einheitlichem System so verifizierbar zu erfassen und zu dokumentieren, dass mit der Zeit und der Mithilfe von Interessierten allmählich der Umfang noch vorhandener Artefakte der Glashütter Uhrenindustrie neben denen der Firma A. Lange & Söhne sichtbar wird. Da nur für die Firma A. Lange & Söhne mit dem Jahr 1866 lückenhaft beginnend Werksunterlagen der gefertigten Uhren erhalten geblieben sind, gibt es kaum einen Überblick in welchem Umfang die anderen Glashütter Hersteller beginnend mit der Firma J. Assmann ab 1852, gefolgt von den Firmen von Moritz Großmann, Adolf Schneider sowie in späteren Jahren weiterer Firmen, Taschenuhren gefertigt haben.
Ein solches Projekt kann natürlich nicht in kurzer Zeit und im Alleingang bewältigt werden. Es bedarf der fachlichen Beratung und Unterstützung einer möglichst großen Zahl von Sammlern und anderweitig Interessierten. Als Basis für dieses Projekt sollen die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studie, die Prof. Dr. Herbert Dittrich mit der Unterstützung des Deutschen Uhrenmuseums zu frühen Glashütter Uhren erarbeitet und 2006 in der Fachzeitschrift „Klassik Uhren“ veröffentlicht hatte, dienen.
Zwischenbilanz der Erfassung und Dokumentation noch existenter Glashütter Taschenuhren und Werke
Nach zehn Jahren Arbeit an diesem Projekt ist es an der Zeit einmal eine Zwischenbilanz über das bisher Erreichte zu ziehen.
Von den Firmen J. Assmann, Moritz Grossmann, Adolf Schneider,
B. Junge & Söhne, Richard Glaeser, Union Glashütte, Gruensche Uhrenfabrikation Gruen & Assmann, Ernst Kasiske, Präzisions-Uhren-Fabrik Akt. Ges. Glashütte, Deutsche Präzisions-Uhrenfabrik Glashütte e. G.m.b.H., Uhrenfabrik Aktiengesellschaft Glashütte Sa. und B-Uhren Kal.48 von A. Lange & Söhne konnten in den vergangenen zehn Jahren bis zum 24.01.2023 insgesamt
3236 Uhren & Werke erfasst und dokumentiert werden.
Welche Erkenntnisse konnten dabei gewonnen werden?
Dadurch, dass außer von der Firma A. Lange & Söhne bisher keinerlei betriebliche Unterlagen über die Fertigung der Glashütter Uhren bekannt sind, ist die empirische Erfassung und Dokumentation die einzige Möglichkeit mehr über die Fertigung dieser Uhren in Erfahrung zu bringen und eine genauere zeitliche Zuordnung zu erreichen.
Bei den Glashütter Armbanduhren Kaliber 61, 613, 28, 28.1, 60, 60.1, 60.2, 60.3 & 60.3 Armbanduhr Chronometer, die nach 1945 von der Produktionsgemeinschaft Precis, Mechanik Lange & Söhne VEB und vom VEB Glashütter Uhrenbetriebe gefertigt wurden, konnten bis 24.01.2023 insgesamt 1368 Uhren und Werke, zum Teil nach Werknummer numerisch geordnet dokumentiert werden.
An dieser Stelle sei Allen ganz herzlich gedankt, die mit ihren Bildern und Informationen mitgeholfen haben, diese Dokumentation, die kontinuierlich weiter geführt und vervollständigt wird, zu erstellen!
Neuere Erkenntnisse auf dem Gebiet der frühen Glashütter Taschenuhren finden Sie unter dem nachfogendem Link:
Listenmäßige Erfassung nach Herstellerfirma
Die nachfolgende Tabellen sind im Aufbau befindlich. Hinweise mit verifizierbaren Angaben und Bildmaterial zur Ergänzung und Vervollkommnung der Tabelle zur Erfassung noch existenter Taschenuhren sind immer willkommen.
Zum Produktionsumfang der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte Sa. gehörten neben den von der Deutschen Präzisionsuhren-Fabrik Glashütte e.G.m.b.H. entwickelten Glashütter Präzisionstaschenuhren der Kal. 43 und Kal. 40 auch preiswertere offene und Savonette Taschenuhren mit 19-linigen Rohwerken der ehemaligen Firma Emile Judith (Schweiz) und 18-linigen Rohwerken der Firma Buser (Deutschland), die 1927 noch in der zur Uhrenfabrik Akt. Ges. gehörenden ehemaligen Uhrenfabrik Hohenstein remontiert wurden. Anfänglich sind auch die Gehäuse in Silber und Gold in Hohenstein gefertigt worden. Ab 1928 wurden zugekaufte Gehäuse der Firma Rau aus Pforzheim verwendet.
Bei diesen 10, 15 & 16-steinigen Taschenuhren der mittleren Preiskategorie wurde auf die bisherige Praxis der Nummerngleichheit von Werk und Gehäuse verzichtet. Weknummern finden sich anfänglich noch bei Restbeständen von Rohwerken der aufgekauften Schweizer Firma Emile Judith. Insofern ist für diese Taschenuhren kein listenmäßiger Nachweis anhand von Werknummern mehr möglich.
Die Tabelle zur Erfassung noch existenter Glashütter B-Uhren u. Werke Kal.48; A. Lange & Söhne; Mechanik Lange VEB & VEB GUB befindet sich noch im Aufbau. Sie wird zeitnah mit verifizierbaren Daten ergänzt. Da die bisherigen Veröffentlichungen zu diesen Uhren in Teilen widersprüchlich und nicht verifizierbar sind, soll mit Hilfe der empirischen Datenerfassung, der Versuch gemacht werden, Klarheit zu schaffen.
Zifferblattsignaturen der Beobachtungsuhren Kaliber 48
(von links nach rechts) A. Lange & Söhne von 1941 bis 1945; A. Lange & Söhne nach Kriegsende 1945 und Mechanik Lange & Söhne VEB nach 1948; GUB mit DDR Gütezeichen Q für VEB Glashütter Uhrenbetriebe nach 1951
Werksignaturen der Beobachtungsuhren Kaliber 48
Von 1941 bis 1951 als "A. Lange & Söhne" sowie ab 1948 auch als "Mechanik Lange & Söhne VEB"
Unmittelbar nach Kriegsende 1945 wurde eine noch nicht bezifferbare Anzahl dieser B-Uhren auch ohne Werkssignatur vollendet.
Nach der Gründung des VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) im Juli 1951 wurden relativ zeitnah bereits mit "A. Lange & Söhne" geprägte Platinen ausgefräst und neu geprägt. Nach Verbrauch bereits signierter Platinen erfolgte die Firmensignatur ohne Ausfräsung.
Die Tabelle zur Erfassung noch existenter Glashütter B-Uhren u. Werke Kal.48.; A. Lange & Söhne; Mechanik Lange VEB & VEB GUB befindet sich noch im Aufbau. Sie wird zeitnah mit verifizierbaren Daten ergänzt. Da die bisherigen Veröffentlichungen zu diesen Uhren in Teilen widersprüchlich und nicht verifizierbar sind, soll mit Hilfe der empirischen Datenerfassung, der Versuch gemacht werden, Klarheit zu schaffen.
Sammlerfreunde und andere Interessierte, die zur Erweiterung
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Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.