Auf dieser Seite soll die Historie der Glashütter Chronometerfertigung dargestellt und die Protagonisten dieser "Königsklasse" der Präzisionsuhrenfertigung gewürdigt werden. Das die erste Generation der Glashütter Uhrefabrikanten - Adolph Lange, Moritz Großmann und Julius Aßmann - in der Lage war Marinechronometer zu fertigen und dies auch in Einzelstücken getan hat, ist unstrittig. Hier soll es aber eher darum gehen, wie es zu einer serienmäßigen Chronometerfertigung in Glashütte kam und wie sie sich über fast ein Jahrhundert entwickelt hat.
Auf den nachfolgenden Unterseiten sollen an dieser Stelle noch behandelt werden:
Carl Maucksch, Friedolin Stübner und Paul Stübner, Lauritz Jensen, Ludwig Strasser, Julius Bergter, Johannes Raabe, Paul & Otto Thielemann, Gustav Gerstenberger.
Die richtige chronologische Reihenfolge kann sicherlich erst nach Fertigstellung der Seite hergestellt werden.
Mit der Einrichtung eines Chronometer-Prüfinstitutes an der Deutschen Seewarte Hamburg im Jahr 1876 und die durch das Institut initiierten nach festen Regeln jährlichen stattfindenden Konkurrenzprüfungen von Chronometern begann man auch in Glashütte mit der Herstellung von Chronometer-Rohwerken, die Grundlagen für die in späteren Jahren so erfolgreiche Serienfertigung von Seechronometern zu schaffen.
1951 publizierte der langjährige Lehrer an der Deutschen Uhrmacher-schule Glashütte, Studienrat Alfred Helwig einen Artikel ein Art "Merkblatt" zum Umgang mit Chronometern.
Hauptteile der Chronometerhemmung
Wie alles begann
Der erste derzeit bekannte Hinweis auf eine seriemäßige Chronometer- und Rohwerkefertigung stammt von einer Veröffentlichung von Moritz Großmann in der Fachpresse aus dem Jahr 1876.
In seinem Lebenslauf von 1876 berichtet Moritz Großmann:
"Da ich die Uhrmacherkunst zu meinem Berufe gewählt hatte, trat ich hierauf in die Lehre bei dem kürzlich verstorbenen F. Kumme in Dresden und hatte in diesem Verhältniß 5 Jahre zu verbleiben. Dann ging ich auf Reisen, um mich zu vervollkommnen & hatte das Glück, in der Chronometerwerkstatt von M. Krille in Altona meine erste Stelle zu finden. Mein Verdienst war allerdings gering, aber ich hatte Gelegenheit, zu diesen schönen Arbeiten, die ich früher nicht kennen gelernt hatte, mich zu vervollkommnen." [2]
Bei der Zeit bei Moritz Krille [3], übrigens ein Schüler von Johann Christian Friedrich Gutkaes [4] in Dresden, handelte es sich um das Jahr 1847 & 1848. Hier dürfte der Ursprung seiner Fähigkeit zur Chronometerfertigung gelegen haben.
Ludwig Strasser vervollkommnete seine Fähigkeiten als Uhrmacher zu Beginn der 1870er Jahre u. a. in der Firma von Moritz Großmann, bevor er 1875 mit Gustav Rhode die Fa. Strasser & Rohnde in Glashütte gründte.[6]
Die Glashütter Wippenhemmung
1876 S. 07