Ein noch nicht vollständiger Überblick über wichtige Eckdaten in der Entwicklung der Firma A. Lange & Söhne finden Sie hier.
Modellkataloge & Preislisten 1899 bis 1937 findenSie >> hier <<
Das Deutsche Uhrenmuseum Glashütte erstellt auf der Grundlage geeigneter Objekt- oder Bildnachweise, dazu einen entsprechenden Archivauszug. Die Kosten betragen pro Archivauszug 150,- Euro.
1. Herrentaschenuhr der 1.Qualität Kurzbezeichnung "ALS"
Werke je nach Ausführung mit 16 bis 20 Steine
2. Herrentaschenuhr in der Qualität "DUF"
(Deutsche Uhrenfabrikation Glashütte)
Werke mit 15 Steinen
3. Herrentaschenuhr in der Qualität "OLIW"
Werke mit 15 Steinen
von 1886 -1937 finden Sie >> hier <<
Werknummern mit Zeittabelle
Anhand der obligatorischen Werknummer und der ab 1866 erhaltenen Werk- und Verkaufsbücher lassen sich die von A. Lange & Söhne gefertigten Uhren auch Heute noch in den meisten Fällen zeitlich recht gut einordnen.
In der DDR wurden die auch über die Wirren des zweiten Weltkrieges erhalten gebliebenen Werk- und Verkaufsbücher der traditionsreichen Glashütter Firma A. Lange und Söhne, zuerst ab 1948 von Mechanik Lange & Söhne VEB, dann ab 1951 von den Glashütter Uhrenbetrieben VEB, ab 1967 über das Uhrenkombinat Ruhla bis hin zu dem Kombinat Mikroelektronik Erfurt 1978-1990 bewahrt. Im Prozess der Deutschen Wiedervereinigung und der Entflechtung der DDR Kombinate fielen die Unterlagen auf der Grundlage des Vertrages zur Deutschen Einheit der Treuhandanstalt in Berlin zu. Von der Treuhand wurden diese historischen Dokumente der Stadt Glashütte zur Bewahrung und wissenschaftlichen Nutzung für das Glashütter Uhrenmuseum übergeben.
Bereits in den 1980er Jahren wurde dem Münchner Juwelier und Uhrenhändler, Martin Huber sowie dem Herausgeber und Uhrenexperten Christian Pfeiffer-Belli durch den damaligen Generaldirektor des Kombinats Mikroelektronik Erfurt, Prof Heinz Wedler, die Gelegenheit gegeben, diese Unterlagen zu sichten und mit einer Auswertung zu beginnen. Diese Sisyphusarbeit über 100.000 Einzeldaten auszuwerten, konnte 1995 fortgesetzt werden. Veröffentlicht wurden die aufschlussreichen Ergebnisse 1999 in dem Buch „Die Lange Liste“ von Martin Huber, herausgegeben von Christian Pfeiffer-Belli. Geordnet nach 89 Kategorien werden die erhalten gebliebenen Werknummern, Ausstattungsmerkmale und Verkaufsangaben der komplizierten Taschen- und Armbanduhren der Firma Lange übersichtlich, auch in bildlicher Form, dargestellt.
Uhren mit Gangschein von staatlich zugelassenen Prüfinstituten
Zu Beginn der 1880er Jahre wurde auf Drängen der Fabrikanten der Deutschen Uhrenindustrie neben den bereits bestehenden Konkurrenz-Prüfungen für Seechronometer bei der Deutschen Seewarte Hamburg, auch eine Gangprüfung für Taschenuhren eingeführt. Diese Prüfung, die keinesfalls mit den wesentlich anspruchsvolleren Prüfbedingungen in Lagen und Temperaturen bei den Seechronometern gleichzusetzen war, hatte lediglich das verkaufsfördernde Ziel den guten Gang der Uhr amtlich mit einem Zertifikat (Gangschein) zu dokumentieren. Solche Prüfungen wurden dann auch an anderen Deutschen Instituten (Sternwarten) eingeführt. Die Prüfbedingungen der verschiedenen Institute waren allerdings nicht identisch. So war die Prüfung der Seewarte Hamburg wesentlich anspruchsvoller, als zum Beispiel die der Sternwarte Leipzig. Die Firma A. Lange & Söhne ließ, bis auf wenige Ausnahmen ihre Uhren bei der Sternwarte Leipzig prüfen.
Gangregister der Leipziger Universitätsternwarte vom Oktober 1886 für die Taschenuhr Nr. 17639 der Glashütter Firma A. Lange & Söhne.
Wie man dem Register entnehmen kann, wurden die Uhren in Leipzig in vier Wochen, bei normalen Tages- und Nacht-temperaturen, nur in zwei Lagen auf ihr Gangverhalten geprüft. Diese Prüfung unterschied sich wesentlich von dem erheblich anspruchsvollerem Prüf-verfahren der Deutschen Seewarte Hamburg, bei der in fünf Lagen und Temperaturen gepüft wurde.
Die hier dokumentierte Prüfung der Lange Uhr 13742 findet sich allerdings in der sogenannten "Lange-Liste", weder in der Kategorie 6 "Uhren mit besonderer Gangprüfung der Sternwarte Leipzig und der Deutschen Seewarte Hamburg, noch in der Kategorie 8 "Ankerchronometer, große Unruh".
Ab den 1890 Jahren boten alle Glashütter Hersteller an, auf Kundenwunsch und gegen Aufpreis, ihre Uhren mit Gangschein eines amtlich zugelassenen Prüfinstitutes zu liefern.
Prüfzertifikat der Deutschen Seewarte Hamburg Abt. IV. vom 20. Nov. 1900 für die Präzisionstaschenuhr Nr. 44013, der Firma A. Lange & Söhne Glashütte.
Zeitmeßgeräte der Kriegsmarine - Dienstanweisung Nr. 2456
In dieser Dienstanweisung findet man u.a. die Bereiche der Kriegsmarine, in denen die von der Firma A. Lange & Söhne gefertigten Chronometer und Beobachtungsuhren während des zweiten Weltkriegs zum Einsatz kamen.
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.
Literatur:
Fachzeitschrift: Uhren und Schmuck 1/1979 bis 4/1980