Bereits seit 1877 wurden bei A. Lange & Söhne spezielle Präzisions-Taschenuhren mit Ankerhemmung in Kleinstserien von weniger als 10 Stück gefertigt. Die zum Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts als "Ankerchronometer" beworbenen Präzisions-Taschenuhren konnten gegen Aufpreis auf Kundenwunsch von der Seewarte Hamburg oder der Sternwarte Leipzig einer Gangprüfung unterzogen werden und ein entsprechendes Attest über den Gang der Uhr ausgestellt bekommen. In den folgenden Jahren wurden weitere Präzisions-Taschenuhren mit Werkdurchmessern von 45 bis 50 mm (Durchmesser in mm = Kaliber) gefertigt und meist für den privaten Sektor, aber auch für die verschiedensten wissenschaftlichen, nautischen und militärischen Zwecke offen (Lepine) oder als Savonette gefertigt.
TU Werk A. Lange & Söhne Nr.12046
Bei diesem ALS Werk Kaliber 47, Nr. 12046, aus dem Jahr 1877 handelt es sich um die früheste bisher dokumentierte und zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus Werbezwecken von der Firma A. Lange & Söhne als "Ankerchronometer" bezeichnete Werkkonstruktion. Im Gegensatz zur nachfolgenden, bildlichen Darstellung eines späteren sog. "Ankerchronometers" weicht hier sowohl die Plainenform, als auch die Ausstattung des Unruklobens ohne Rücker-Feinregulierung von späteren Werkausführungen ab. Ob es noch weitere Unterschiede zwischen den ersten und späteren Werkausführungen gab, ist Gegenstand werterer Recherchen.
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A. Lange & Söhne sogenanntes Ankerchronometer
von 1894
Die hier vorgestellte goldene Herrentaschenuhr der Glashütter Firma A. Lange & Söhne hat die identische Werk- und Gehäusenummer 32981. Verkauft wurde die Uhr vor genau 120 Jahren am 22. Dezember 1894. Der Käufer war Edmund Schaaf aus dem kleinen sächsischen Ort Schwoitsch. Der damalige Preis von 1080,00 Mark deutet schon darauf hin, dass es sich bei der Uhr um etwas Besonderes handelt. Immerhin wären das heute 10650,00 €. Eingeschalt wurde das 1a Werk mit einem Durchmesser von 47 mm in ein 105,3 g schweres Goldgehäuse mit einem Feingehalt von 750/1000. Diese Werkausführung mit besonders großer Unruh war damals die höchste Fertigungsqualität von A. Lange & Söhne und wurde mit der Bezeichnung „Ankerchronometer“ beworben. Die Gravuren von Werkteilen wurden im November 1894 von Glashütter Graveur Gustav Gessner durchgeführt. Von wem die aufwendige und 325,00 Mark teure,meisterhaft ausgeführte Gehäusedekoration mit den Bildnissen von Herrn und Frau Schaaf gefertigt wurde, ist leider nicht bekannt. Auf alle Fälle handelt es sich bei dieser sehr gut erheltemen Savonnette-Taschenuhr um ein wertvolles, museumswürdiges Glashütter Präzisionsinstrument.
Mit exzelenten, ausführlich beschriebenen Bildern und Videoklips zeigt Steffen Pahlow die Restauration des Glashütter Ankerchronometers Nr. 63778, welches im Jahr 1915 von A. Lange & Söhne in 1a Qualität, in einem 18-karätigen Goldgehäuse "Lucia" gefertigt und an die Firma Hirsch in Dresden für 596,- Mark verkauft wurde.
Mit freundlicher Genehmigung von Steffen Pahlow, können sie diese Arbeit >> hier << sehen.
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.