Bei den Uhren der Marke OLIW wurde erstmals eine teilmechanisierte Fertigung eingeführt.
Auf die bisher für die Uhren der Firma Lange so typischen Merkmale, wie die 3/4 Platine und der Glashütter Ankergang musste aus Kostengründen verzichtet werden.
Es wird bei der Marke OLIW auf ein herkömmliches Brückenwerk und eine gebräuchliche, sichtbare Palettenankerhemmung zurückgegriffen.
Gegen Ende der 1920er Jahre nimmt die OLIW für ein Jahrzehnt einen breiten Raum neben den anderen Qualitätsstufen im Sortiment bei der Firma A. Lange & Söhne ein.
1828 die Firma A. Lange & Söhne, Glashütte i. Sa., bringt unter der Marke OLIW (Original Lange Internationales Werk) eine gegenüber den bisherigen Glashütter Präzisionsuhren feinster Ausführung, wesentlich verbilligte Uhr auf den Markt.
Dem Werkaufbau ist auch bei der neuen Uhr ist das bisherige Glashütter Kaliber zugrunde gelegt.
Neben der Rationalisierung der Fabrikation mussten, um den Preis spürbar senken zu können, wesentliche Vereinfachungen vorgenommen werden.
Beschreibung der wesentlichsten Veränderungen im Werkaufbau
Diese Vereinfachungen erleichtern eine Reparatur und Reinigung wesentlich.
Da die bisherigen Glashütter Präzisionsuhren feinster Ausführung, weiter erzeugt werden, stellt die neue Marke ein Bindeglied zu den normalen Gebrausuhren her.
OLIW (Original Lange Internationales Werk )
Die Zifferblattsignatur lautet bei der TU OLIW:
Deutsche Uhrenfabrikation
Glashütte i. Sa.
Langeuhr
Im November 1937 wurde diese Taschenuhr Marke "Original Lange Internationales Werk" (OLIW) für 343,- Reichsmark von der Firma A. Lange & Söhne an die Firma P. Miller & Sohn, Ulm/ Donau, verkauft. Das Lange Kaliber 75 hat einen Werkdurchmesser von 43 mm. Der Uhrmacher verkaufte diese Uhr am 20. Mai 1939 für stolze 520,- Reichsmark, was einen Aufschlag auf den Abgabepreis der Firma von 51% entspricht. Bei einem monatlichen Durchschnittslohn 1939 von 174,- RM war der Kreis der potentiellen Käufer eher gering. Zumal der Siegeszug der Armbanduhr bereits vor mehr als 10 Jahren begonnen, die Firma A. Lange & Söhne aber immer noch kein eigenes Armbanduhrwerk entwickelt hatte, war es bei den Preisen für die Taschenuhren nicht verwunderlich, dass es mit dem Absatz nicht zum Besten bestellt war. Ohne die ab 1939 anlaufenden staatlichen Aufträge an Beobachtungsuhren Kaliber 48 bzw. 48.1 und Marinechronometer Kal. 100 für die Reichs-Luftwaffe und die Kriegsmarine des dritten Reiches wäre der Bestand der Firma mit hoher Wahrscheinlichkeit gefährdet gewesen.
Diese Lange Uhr wurde 1937 gefertigt und in einem 14-karätigem, 41 Gramm schweren, mit Ziselierung und Kannelierung versehenen Gehäuse der Form „Louis XVI“ eingeschalt. Das körnig vergoldete Werk vom Kaliber 75 mit 43 mm Durchmesser wurde mit 15 Rubinen und Rückerfederfeinregulierung (Schwanenhals) ausgestattet. Kron- und Sperrrad haben den Glashütter Sonnenschliff. Das Zifferblatt ist vergoldet und hat arabische Zahlen. Die Stahllochzeiger und der Sekundenzeiger sind angelassen (gebläut). Die Lange Schutzmarke "OLIW" befindet sich mit der Gehäusenummer, der Feingehaltspunzierung im Gehäusedeckel und separat auf der Räderwerkbrücke.
Anhand der Angaben aus dem Versandbuch-Original der Firma A. Lange & Söhne ist nachgewiesen, dass - wie es bei dieser Uhr der Fall ist - nicht bei jeder Uhr die Werk- und Gehäusenummern identisch sein müssen. Ob es sich in einem solchen Fall um ein Original handelt oder nicht, kann letztlich nur mit einem Zertifikat des Uhrenmuseums Glashütte nachgewiesen werden.
Mehr Informationen zur Marke „OLIW“ finden Sie >> hier <<
und zur Firma A. Lange & Söhne >> hier <<
Die hier dokumentierte Taschenuhr der Marke „OLIW“ (Original Lange internationales Werk) der Firma A. Lange & Söhne wurde in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre in dem damals modernen Gehäuse- und Zifferblattdesign gefertigt. Eingeschalt wurde sie nicht in ein Gold-, sondern in ein mit 50 Mikron vergoldetes Gehäuse. Der Feingehalt der Vergoldung beträgt 580/1000g. Gezeigt werden hier, neben den Einzelteilen der Uhr, auch die zifferblattseitige Gestellseite mit dem Zeigerstellmechanismus, der Aufbau des Räderwerkes und die Schweizer Ankerhemmung mit sichtbaren Paletten. Erstmals wurde bei dieser Marke der Firma Lange auf die ansonsten obligatorische Glashütter Ankerhemmung mit Goldanker und Goldankerrad verzichtet. Interessant ist hierbei allerdings, dass dabei, nach Ablauf der patentrechtlichen Schutzfristen, auf eine von Ernst Kasiske 1902 gemachte und von Hugo Müller 1921 modifizierte Erfindung der Begrenzung des Ankerweges beim sogenannten "Müller Anker" zurückgegriffen wurde.
Die Fertigung der Uhren der Marke OLIW (Original Lange Internationales Werk) begann erst in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre. Mit der neuen Konstruktion, einer neuen Technologie (Schablonenfertigung) und der aufgeschnittenen 3/4 Platine wurde grundsätzlich von der bisherigen, bei der Firma A. Lange & Söhne üblichen handwerklichen Fertigung abgewichen. Auch die von Richard Lange empfohlene Verwendung von Stahl für die Gangpartie stellte ein Neuerung dar. Bei der hier gezeigten Uhr mit Glashütter Ankergang wurde für das Ankerrad Stahl und für den Anker noch die 9-karätige Goldlegierung verwendet. Interessant ist auch, dass man den ansonsten bei den Glashütter Taschenuhren üblichen, inneren Ansteckpunkt für die Breguespirale auf die äußere Seite des Unruhklobens verlegte. Gefertigt wurden die OLIW-Werke in den Kalibern 75, 80, und in geringen Umfang das Kaliber 90.
Die Werkkonstruktion der hier vorgestellten Taschenuhr vom Kaliber 75 war bereits von der 3. Lange Generation während des 1. Weltkrieges entwickelt worden. Die Serienfertigung der Uhren der Marke OLIW (Original Lange Internationales Werk) begann aber erst in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre. Mit der neuen Konstruktion, einer neuen Technologie (Schablonenuhrfertigung) und der aufgeschnittenen 3/4 Platine wurde grundsätzlich von der bisherigen, bei der Firma A. Lange & Söhne üblichen handwerklichen Fertigung abgewichen. Auch die von Richard Lange empfohlene Verwendung von Stahl für die Gangpartie stellte ein Neuerung dar. Bei der hier gezeigten Uhr mit der von Ernst Kasiske entwickelten Ankerwegsbegrenzung wurde auch der Empfehlung von Richard Lange, der bereits seit Jahrzehnten nicht mehr an der Firma A. Lange & Söhne beteiligt war, anstelle des tradtionellen Glashütter Goldankerganges den besser geeigneten Stahlankergang zu verwenden, entsprochen. Interessant ist neben dem verglasten Werk auch, dass man den ansonsten bei den Glashütter Taschenuhren üblichen, inneren Ansteckpunkt für die Breguespirale auf die äußere Seite des Unruhklobens verlegte. Gefertigt wurden die OLIW-Werke in den Kalibern 75, 80, und in geringen Umfang das Kaliber 90.
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen entsprechend ergänzt.