Breguetspirale
Bei diesem von dem von 1937 bis1945 bei der Uhren Rohwerkefabrik Akt. Ges. Glashütte beschäftigten Uhrenkonstrukteur Manfred Szyszka, nach 1945 in der Dr. Ernst Kurtz Uhrenfabrik Memmelsdorf /Unterfranken, entwickelten Herrenarmbanduhrwerk Kaliber 251 handelt es sich um das erste nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland in Großserie gefertigte Werk mit Breguetspirale. Gefertigt wurden die Rohwerke zuerst in der Uhrenfabrik Kurtz Schwäbisch Gmünd und ab 1951 in der dritten Fertigungsstätte in Bokholzberge/Hollen, eines ehemaligen im 2. Weltkrieg als Funkstation des Fliegerhorstes Adelheide, genutzen Gebäudes. Wegen der zu hohen Fertigungskosten und demzufolge zu geringem Absatz, der in Glashütter Tradition fein vollendeten, in sechs Lagen regulierten, hochwertigen 15-steinigen Herrenarmbanduhren, mit Schraubenunruh und Breguetspirale, musste die Produktion 1953 eingestellt werden. Das hier gezeigte Modell einer Herrenarmbanduhr vom Kaliber 25.1 mit kleiner Sekunde der Dr. Ernst Kurtz Uhrenfabrik in Bookholzberg/Hollen ist eine der seltenststen Modellausführungen dieser Fabrik. Die Uhren mit kleiner Sekunde waren Ausgangs der 1940er Jahre bereits weitgehend von den moderneren Uhren mit Zentralsekunde verdrängt worden. Wegen der geringen Nachfrage wurden auch nur sehr geringe Stückzahlen mit dieser Werkausführung gefertigt. Die Fertigungszeit dieser hochqualitativen in sechs Lagen regulierten Armbanduhr in feiner Vollendung nach Glashütter Maßstäben mit 16 Steinen, Stoßsicherung, Ankerhemmung, großer Schraubenunruh, Breguetspirale und Goldchatons betrug nur 5 Jahre. Der für die damaligen Verhältnisse doch recht teure Preis von 100,- DM für eine Uhr im Edelstahl- oder vergoldeten Gehäuse verhinderte eine größere Nachfrage.
Armbanduhr der Dr. Ernst Kurtz Uhrenfabrik, Haus Hollen Bookholzberg
Bei der hier vorgestellten, stoßgesicherten, 16-steinigen Herrenarmbanduhr mit Breguetspirale handelt es sich um ein gut erhaltenes, seltenes Modell der Dr. Ernst Kurtz Uhrenfabrik. Gefertigt wurde die Uhr in den Jahren zwischen 1951 und 1953 in der neu eingerichteten Produktionsstätte Bookholzberg, Haus Hollen, Ganderkesee im Landkreis Oldenburg. Das Werk ist in ein verchromtes Messinggehäuse mit aufgesprengtem Edelstahlboden eingeschalt. Das Werkkaliber 25.1 mit kleiner Sekunde bei 6 wurde aufgrund der geringeren Nachfrage gegenüber dem moderneren Modell Kaliber 25 mit Zentralsekunde wesentlich weniger hergestellt. Bei beiden Werkausführungen sind für die Schraublöcher im Werk Gewindebuchsen verwendet worden, die gleichzeitig die Aufgabe von Paßstiften hatten. Die Kaliberbezeichnung 25 ist durch den Durchmesser des Werkes, welcher 25mm beträgt, begründet.
Weitere Zifferblattvarianten
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