Offene Taschenuhr der Glashütter Präzisions-Uhrenfabrik Akt. Ges.
Nur noch sehr selten findet man heute, nach über 100 Jahren und zwei Weltkriegen, eine sehr gut erhaltene goldene Taschenuhr der Glashütter Präzisions-Uhrenfabrik Akt. Ges. bei der auch noch sowohl der Garantieschein, als auch das originale Etui erhalten geblieben sind. Die mit Schweizer Kapital 1904 geründete Aktiengesellschaft wurde mit dem derzeit modernsten Maschinenpark ausgestattet. Als Direktor wurde der vormalige Glashütter Fabrikant Ernst Kasiske bestellt. Er hatte jedoch keinerlei Anteile an der Firma. Es war die erste Firma in Glashütte, die sich bei Ihrer Fertigung nicht mehr auf die Glashütter Hausindustrie stützte und auch nicht mehr den von Adolf Lange entwickelten Glashütter Goldankergang verwendete. Der für die damalige Zeit hohe Mechanisierungsgrad brachte die moderne Großserienfertigung von Schablonenuhren nach Glashütte. Die weitgehend standartisierte Fertigung der offenen und Savonette-Uhren mit dem Kaliber 43 ermöglichte eine gegenüber der eher handwerklich geprägten Glashütter Uhrenindustrie wesentlich preisgünstigere Fertigung. Bis zum Ende der Fertigung 1914 wurden ca. 5000 Taschenuhren produziert. Mit der Werknummer 104337 ist die hier vorgestellte Uhr am Ende der Fertigungsperiode gefertigt worden.
TU Savonette ca. 1913/14; Werk- und Gehäusenummer 104702
Bilder: Mit freundlicher Genehmigung von J. Höpping
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