Elektromechanisches, patentrechtlich geschütztes Antriebssystem.
Zur Leipziger Frühjahrsmesse 1964 wurde die neu entwickelte, batteriebetriebene, sekundengenaue Glashütter Mehrzweck-Wanduhr Elektrochron Typ 410 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Das Uhrwerk ist ein sechssteiniges, kontaktgesteuertes, elektromechanisches System mit einem Unruh-Schwinger, welcher die Frequenz bestimmt. Die mit einer 1,5V Batterie betriebene, elektromechanische Uhr hat eine Schwingfrequenz von 2Hz (14.400 Halbschw./h), einen ½ Sekundensprung des Sekundenzeigers und eine Betriebsleistung von einem Jahr. Die sekundengenaue Einstellung erfolgt mittels eines Zeigerstellknopfes. Begonnen wurde die Fertigung mit drei verschiedenen Zifferblättern und vier Gehäusefarben.
Bedienungsanleitung
Ersatzteilverzeichnis Großuhrwerk "elektrochron"
Das dem Max Bill Stil ähnelnde Design der Uhr wurde von Horst Giese für die Glashütter Uhrenbetriebe entworfen.
Die Kaliberbezeichnung wechselt mit der Einführung der elektronischen Datenverarbeitung von 410 zu 49-11. Insgesamt wurden mehr als ein Jahrzehnt lang über 205.000 Stück in den Größen 186 mm und 265 mm gefertigt.
Auf der Leipziger Herbstmesse 1968 wurde die neu entwickelte Wanduhr "elektrochron" Kaliber 49-11 der Glashütter Uhrenbetriebe mit einer Goldmedallie ausgezeichnet.
Das moderne Design, die hohe Präzision, die gute Verarbeitungsqualität und die Modellvielfalt, wobei die seewassergeschützten Ausführungen besonders hervorzuheben sind, waren Voraussetzungen für die Auszeichnung.
Bei der hier vorgestellten Großuhr "elektrochron" aus dem Jahr 1974 handelt es sich um eine Vielzweckuhr, wie sie für Schiffskabinen, Verkehrsmittel, Büros, Werkstätten, Betriebs-, Wohn- und Arbeitsräume verwendet wurde. Entwickelt wurde das Design von der Hochschule für industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein in Halle an der Saale. Das sechssteinige Werk ist mit einer temperaturkompensierender Spiralfeder und einer Feinreguliereinrichtung ausgestattet. Der Sekundenzeiger hat einen 1/2 Sekundensprung. Betrieben wird die Uhr mit einer 1,5 V Monozelle. Die Betriebsdauer beträgt 1 Jahr. Die rubingelagerte Unruh hat ein hohes Trägheitsmoment und wurde senkrecht angeordnet. Gefertigt wurde die Uhr vom Werk Glashütte im VEB Uhrenkombinat Ruhla.
Verschiedene Bezeichnungen für die Mehrzweck-Wanduhr "elektrochron"
In der offiziellen Vorstellung des neuen elektromechanischen Uhrwerkes „elektrochron“ Typ 410 , durch den Ing. E. Kaden aus Glashütte ist dazu vermerkt: „ Das erste produzierte Modell mit dem Werk Typ 410 ist eine Mehrzweck-Wanduhr; aufgrund ihrer Abmessungen (260 Dmr.) ist sie besonders geeignet für Büroräume, Werkstätten, Labors usw.
….. Die Uhr erhielt die Grund-Typennummer 471.“.
Quelle: Fachzeitschrift Uhren & Schmuck Nr.07/1968 S. 204
Elektromechanische Tischuhr des VEB Uhrenwerk Glashütte
1968 begann das Uhrenwerk Glashütte im Uhrenkombinat Ruhla mit der Fertigung des batteriebetriebenen, 6-steinigen, elektromechanischen Uhrwerkes Typ 410 (Kaliber 1-49). Neben der vorwiegenden Verwendung für Wanduhren wurden im geringen Umfang auch runde Tischuhren der Typbezeichnung 01-41 mit verschiedenfarbigen Zifferblättern und einem Durchmesser von 140 mm damit ausgestattet. Auch diese Uhren des Uhrenwerkes Glashütte wurden in der höchsten DDR Qualitätsstufe Q gefertigt. Die wenigen (4) bisher dokumentierten Tischuhren in den verschiedenen Modellausführungen hatten keine rückseitige Abdeckung. Es konnte bisher nicht ermittelt werden, ob das serienmäßig so vorgesehen war.
Die Klimaschutzplakette der DDR für die elektrochron Wanduhr der GUB
Klimaschutzzeichen für Erzeugnisse, die bestimmten klimatischen Bedingungen entsprachen und für die mindestens das Gütezeichen für Erzeugnisse der Güteklasse 1 erteilt worden war.
Bei dem Kaliber 49-11 waren das im Besonderen die Beanspruchungen durch Temperaturschwankungen, hohe Luftfeuchtigkeit und Seewasser.
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.