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Es sind eine Reihe von verschiedenen Werkausführungen des Kaliber 60 bekannt.
Bei frühen Werken aus der ersten Hälfte der 1950er Jahre, befindet sich die Prägung der Kaliber- u. Werknummer sowie das GUB Logo nur auf der Räderwerkbrücke.
Aus dieser Zeit findet man auch noch in geringen Umfang versilberte Werke. Bei späteren, in der Regel nur noch vernickelten Werken ist das GUB Logo auf die Federhausbrücke geprägt, während Kaliber- u. Werknummer weiterhin auf die Räderwerkbrücke geprägt wurden.
In sehr geringen Stückzahlen wurden frühe Werke auch mit einem Streifenschliff dekoriert.
Mit den Einbau von Stoßsicherungen wurde erst 1954 mit der aus der Schweiz importierten Incabloc-Stoßsicherung begonnen. Gleichzeitig damit erfolgte der Einsatz des abgewinkelten Rückerzeigers.
Da es bis 1961 keine eigene in der DDR hergestellte Stoßsicherung gab und die Incabloc Stoßsicherung für Devisen eingeführt werden musste, wurde diese hauptsächlich in den moderneren bzw. höherwertigen Kalibern 60.1, 60.2 u. 60.3 eingesetzt.
Die in dem Prospekt gezeigten Modelle ermöglichen es festzustellen, welche Zeigerformen zu welchen Zifferblattdesign und welches Zifferblatt mit welchem Gehäuse von den GUB werkseitig gefertigt worden sind.
VEB Glashütter Uhrenbetriebe frühe Herrenarmbanduhr Kal. 60
1953er - Herrenarmbanduhr GUB Kaliber 60 noch ohne Stoßsicherung
Nur noch sehr selten findet man im Original erhaltene GUB Ambanduhren aus den 1950er Jahren mit dem originalem Etui und dem Garantieschein. Bei der hier vorgestellten Uhr des "VEB Mechanik Glashütter Uhrenbetriebe Glashütte / SA", wie die damalige offizielle Betriebsbezeichnung lautete, handelt es sich um ein solch seltenes Artefakt. Derzeit ist es immer noch nur anhand der Übereinstimmung von Uhr, Werk und den Angaben auf den Garantieunterlagen möglich, die Originalität einer solchen Uhr zweifelsfrei festzustellen. Diese frühe GUB Uhr vom Kaliber 60 hatte noch kein DDR Prüfzeichen und wurde 1953 noch ohne Stoßsicherung gefertigt. Die Fertigung mit der Stoßsicherung begann erst 1954. Das vergoldete Messinggehäuse mit Edelstahl-Schraubboden musste noch aus der Bundesrepublk importiert werden, weil dafür keine eigene Fertigung vorhanden war.
Besonderer Dank gilt den Sammlern, die sich diesen komplett erhaltenen Objekten widmen und damit entscheidend dazu beitragen die Historie dieser Uhrenfertigung aufzuarbeiten und zu dokumentieren.
Frühe GUB Herrenarmbanduhr Kaliber 60 noch ohne Stoßsicherung
Nur noch selten findet man frühe Herrenarmbanduhren des VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) aus der ersten Hälfte der 1950er Jahre, die bis auf die Krone noch original belassen sind. Die hier vorgestellte Uhr vom Kaliber 60 ist ein solches Artefakt. Das dreiteilige, vernickelte und verchromte Messinggehäuse mit Glasrand, Edelstahlboden und festen Stegen weist zwar deutliche Tragespuren auf, dokumentiert aber den Originalzustand. Am durch das Gehäuse abgedeckten Zifferblattrand ist noch der originale Farbton des Zifferblattes erkennbar, der als Vorlage für die Farbgestaltung bei Restaurierungen dient. Auf dem Edelstahlboden ist auch noch nicht das DDR Gütezeichen 1 eingeprägt. Das 15-steinige Werk hat auch noch keine Stoßsicherung, die erst ab 1954 verwendet wurde. Auch die eingeprägte Kalibernummer "60" und die Schutzmarke "GUB" zusammen auf der Räderwerkbrücke weisen das Werk als ein sehr frühes aus. Welche Rückschlüsse man eventuell noch aus der "Zählnummer 28172" auf der Räderwerkbrücke ziehen kann, ist derzeit noch nicht bekannt, aber Gegenstand weiterer Recherchen. Die Nummer auf dem Edelstahlboden des zugekauften Gehäuses korrospondiert nicht mit der Zählnummer. Aus den Nummer lassen sich kein Rückschlüsse auf das Herstellungsdatum ziehen.
Frühe Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
im unrestaurierten Originalzustand
Die hier vorgestellte Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe wurde mit dem von den GUB neu entwickelten Werkkaliber 60, dem Basiswerk der Kalibergruppe 60, ausgestattet. Von der Markteinführung 1951 bis 1954 wurde das 15-steinige Werk noch ohne Stoßsicherung gefertigt. Frühe Werke dieses Kalibers erkennt man auch daran, dass sowohl die Kaliberprägung, als auch die GUB Kennung sich noch auf der Räderwerkbrücke befinden. Auch wurden frühe Werke noch versilbert, wie es bei diesem Werk der Fall ist. Die vergoldeten Gehäuse, Zifferblätter und Zeiger wurden in der ersten Hälfte der 1950er Jahre aus Westdeutschland, in der Regel von Pforzheimer Firmen, bezogen. Die Messinggehäuse mit Erdelstahlschraubboden hatten eine Goldauflage von 20 Micrometer und einen Feingehalt von 585/1000.
Das Werkkaliber 60 der hier vorgestellten, 15-steinigen Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbtriebe wurde in ein vernickeltes und verchromtes Messinggehäuse mit aufgesprengtem Boden eingeschalt. Es handelt sich dabei um eine Uhr aus dem Fundus des ehemaligen, langjährigen Betriebsdirektors Siegfried Bellmann. Diese Werkausführung weist mit ihrem Streifenschliff und der vergoldeten Unruh zwei Besonderheiten auf, die sie von der Standardwerkausführung, aber auch von der 16-steinigen Güteuhr Kaliber 60.2 unterscheidet. Die Uhr stammt aus der ersten Hälfte der 1950er Jahre und hat noch keine Incabloc-Stoßsicherung. Die Anzahl der so vollendeten Uhren ist nicht bekannt. Es ist davon auszugehen, dass davon im Musterbau eine geringe Anzahl Handstücke zu Versuchszwecken vollendet wurden, eine Freigabe zur Serienfertigung aber nicht erfolgte.
Frühe Herrenarmbanduhr Kaliber 60 des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Die hier dokumentierte Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe wurde in der ersten Hälfte der 1950er Jahre noch ohne Stoßsicherung gefertigt. Sie ist mit dem 15-steinigen Basiswerk Kaliber 60 der Kalibergruppe 60 ausgestattet. Eingeschalt wurde die Uhr in ein dreiteiliges, verchromtes Massinggehäuse mit Glasring und gedrücktem Edelstahlboden. Die markanten Bandanstöße haben einen feinen Kreisschliff. Das auf dem Gehäuseboden geprägte Gütezeichen 1 dokumentiert die Güteklasse, in der die Herrenarmbanduhr gefertigt wurde. Frühe Uhren der Kalibergruppe 60 erkennt man u. a. auch daran, dass die Kaliber- und die GUB Prägung sich zusammen auf der Räderwerkbrücke befinden.
HAU des VEB Glashütter Uhrenbetriebe aus den frühen 1950er Jahren
Die 1950er Jahre, in denen die GUB in den Herrenarmbanduhren überwiegend Werke der Kalibergruppe 60 verwendete, zeichnen sich durch eine erstaunliche und danach nie wieder erreichte Vielfalt an Gehäuseformen und Zifferblattvarianten aus. In der hier vorgestellten Herrenarmbanduhr kam das 15-steinige Basiswerk Kaliber 60 noch ohne Stoßsichrung zum Einsatz. Das von der Westdeutschen Firma Kollmar & Jourdan importierte Gehäuse mit Edelstahlschraubboden ist noch mit einer 20 Mikron starken Auflage aus Walzgold mit einem Feingehalt von 585/1000 gefertigt. Gehäuse mit Schraubboden wurden in den 1950er Jahre in der DDR noch nicht hergestellt.
Bei der hier vorgestellten, original erhaltenen Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe Kaliber 60 mit Etui und Garantieschein aus dem Jahr 1954 handelt es sich um ein Exemplar, welches jetzt, obwohl noch ohne Stoßsicherung, bereits das DDR Prüfzeichen der Güteklasse 1 erhalten hat. Da die Anforderungen an die Qualität des Produktes von 1953 zu 1954 unverändert waren, stellt sich die Frage, welche qualitativen Verbesserungen von dem VEB Glashütter Uhrenbetriebe realisiert wurden, um die Güteklasse 1 zu errreichen. Eine Frage die noch zu klären ist, zumal optisch keinerlei Veränderungen gegenüner den Modellen aus den Jahren 1952 und 1953 zu erkennen sind. Zu erwähnen ist auch, dass bei der GUB- Betriebsbezeichnung 1954 die Bezeichnung "Mechanik" entfällt. Geschuldet ist das der Auflösung der staatlichen Planungs und Leitungsstruktur, Vereinigung Volkseigener Betriebe, VVB Mechanik Dresden.
1950er Jahre - Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Original belassene, unrestaurierte, mechanische Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe aus der Mitte der 1950er
Jahre. Die mit dem 15-steinigen Basiskaliber 60 der GUB Kalibergruppe 60
ausgestattete Uhr hat noch keine Stoßsicherung. Der Werkdurchmesser beträgt 12 ½'''. Das entspricht 28 mm. Eingeschalt wurde
das Werk in ein importiertes, mit 20 my vergoldetes Messinggehäuse mit einem Edelstahl Schraubboden. Da die Größe der Importgehäuse nur selten so gestaltet waren, dass es möglich war, das Werk
mit den dafür vorgesehenen 2 Werkhalteschrauben zu fixieren, wurde vielfach ein Werkhaltering verwendet. Die Kalibergruppe 60 der GUB zeichnet sich durch eine Vielzahl von Modellvarianten,
Gehäuseformen und Zifferblätter aus, die in den darauffolgenden Jahrzehnten der Firmengeschichte nie wieder erreicht wurde.
Glashütter Herrenarmbanduhr aus der Mitte der 1950er Jahre
Bei der hier vorgestellten 15-steinigen Glashütter Herrenarmbanduhr handelt es sich um ein frühes Modell aus der Mitte der 1950er Jahre, welches mit einer importierten Incabloc-Stoßsicherung ausgestattet wurde. Diese Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe ist mit dem guiollochierten Zifferblatt, den Leuchtzeigern, den Leuchtpunkten und den aufgesetzten Indizes eine äußerst seltene Modellvariante. Eingeschalt wurde das GUB Werkkaliber 60 in ein aus den NSW importiertes, vergoldetes Messinggehäuse mit Edelstahl-Schraubboden.
Die gut erhaltene 15-steinige Herrenarmbanduhr wurde mit diesem mit 20 Mikron vergoldetem, zweiteiligem Messinggehäuse mit einem gedrückten Edelstahlboden in der stossgesicherten Variante erst ab 1954 nur noch für eine kurze Zeit gefertigt. In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre setzten sich dann modernere Gehäuseformen ohne geschwungene Bandanstöße durch. Da in der DDR bis 1961 keine eigene Stoßsicherung für Armbanduhren hergestellt wurde, mussten die verwendeten Incabloc-Stoßsicherungen, wie auch z.B. Aufzugsfedern und Nivarox-Flachspiralen, aus der Schweiz importiert werden. Eine solche Uhr mit Werkkaliber 60, dem Basismodell der Kalibergruppe 60 der Glashütter Uhrenbetriebe, kostete damals um die 150,- Mark, was in etwa 50% eines monatlichen Durchschnittseinkommens in der DDR betrug.
Dieses frühe, originalbelassene GUB Herrenarmbanduhrmodell der Kalibergruppe 60 aus den ersten Jahren der GUB weist außer einem sehr seltenen dreiteiligen Gehäuse aus der GUB Gehäusefertigung der ehemaligen Glashütter Firma Estler und einem Zifferblatt aus Aluminium weitere Besonderheiten auf, die bei späteren Werkausführungen zumindest nach 1953 nicht mehr vorkommen. Das Gehäuse besteht aus einem Mittelteil aus Messing, einem Glasring sowie einem gedrückten Edelstahlboden. Der Glasring ist vernickelt und verchromt. Das Mittelteil weist eine matte, körnige Beschichtung der Oberfläche auf, deren Materialbeschaffenheit noch geklärt werden muss. Anhand von bildlichen Vergleichen des frühen Werkes mit späteren Ausführungen wird deutlich, dass allein aus der Werknummer nicht auf das Alter des Werkes geschlossen werden kann. Bei frühen Werken befindet sich die Kaliberangabe, die Werk- bzw. Zählnummer und das GUB Signet zusammen auf der Räderwerkbrücke.
Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe mit dem Werkkaliber 60 noch ohne Stoßsicherung. Das wassergeschützte, galvanisch mit 20 Micron 14-karätigem Gold Plaque beschichtete Messinggehäuse mit Edelstahl schraubboden, wurde von der Pforzheimer Firma Ernst Wagner OHG bezogen. Die Innenseite des Bodens ist mit einem optisch aufwertendem Spottingschliff versehen. Die Fertigung der Uhr erfogte vermutlich um 1955. Das GUB Signet befindet bereits auf der Federhausbrücke und nicht mehr, wie seit Beginn der Fertigung des Kalibers 1952, auf der Räderwerkbrücke. Diese Umstellung erfolgte mit der Einführung der Kaliber 60.1 und des Güteuhrkalibers 60.3, wo das Sekundenübertragunsrad für die Zentralsekunde das Signet überdeckte. Zeitnah erfolgte auch der Einsatz einens abgewinkelten Rückerzeigers bei dem der veränderte Ansteckpunkt der Nivarox-Spiralfeder mehr Spannkraft verlieh. Bis auf Armband und die Krone befindet die Uhr noch im unrestauriertem Originalzustand.
Die hier dokumentierte, im Original erhaltene Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe vom Kaliber 60 wurde Mitte der 1950er Jahre gefertigt. Das von der westdeutschen Fourniturenfirma Kollmar & Jourdan zugekaufte zweiteilige Messinggehäuse mit Edelstahlschraubboden hatte noch eine Walzgoldauflage von 20 Micron Stärke. Der hervorragende Erhaltungszustand des goulluchierten Zifferblattes ist dem Umstand zu verdanken, dass es nur in sehr geringen Umfang dem Tageslicht und der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt war. Dass das Werk nicht mehr aus der ersten Hälfte der 1950er Jahre stammt, kann man daran erkennen, dass das GUB Signet sich nicht mehr mit der Kaliberangabe und der Zählnummer auf der Räderwerkbrücke, sondern separat auf der Aufzugsbrücke befindet.
Viele der heute noch existenten frühen Herrenarmbanduhren des VEB Glashütter
Uhrenbetriebe befinden sich, weil als Gebrauchsuhr stark strapaziert, in einem Zustand, der dieser hier gezeigten Uhr vom Kaliber 60 vergleichbar ist. Hier stellt sich dem Sammler die Frage, sie im Originalzustand zu belassen oder sie restaurieren zu lassen. Heute hat sich die Auffassung
durchgesetzt, soviel Originalität, wie möglich zu erhalten. Wenn Restaurierung, so sollte unter Beachtung des vorgenannten nur das gemacht werden, was zur Erhaltung der Uhr und ihrer
Funktionalität unbedingt erforderlich ist. Bei dieser Uhr wäre das zum Beispiel lediglich eine Revision des Werkes, das fachgerechte Säubern des Gehäuses und des Zifferblattes. Wenn man das
Kunststoffglas ersetzt, sollte das Originalglas aufbewahrt werden. Ist ein Zifferblatt in einem solch schlechten Zustand, dass eine Restaurierung zum Erhalt der Uhr unumgänglich erscheint, so
kann man sich, was den Originalfarbton betrifft, in der Regel an dem vom Gehäuse verdeckten Zifferblattrand orientieren. Bei der hier gezeigte Uhr ist das bei abgenommenen Glasrand gut zu
erkennen.
VEB Mechanik Glashütter Uhrenbetriebe HAU Kal. 60 mit Streifenschliff
Bei der hier vorgestellten Herrentarmbanduhr des VEB Mechanik Glashütter Uhrenbetriebe i. Sa. handelt es sich um ein Modell aus der ersten Hälfte der 1950er Jahre. Bei dem Werkkaliber 60 handelt es sich um eine Konstruktion, die bereits in den Jahren vor 1945 konzipiert und im Modellbau auch vollendet war. Der zweite Weltkrieg verhinderte die serienmäßige Fertigung dieser Uhr. Nach 1945 war es durch die Demontage der Ufag und Urofa aufgrund des Mangels an Maschinen und Werkzeugen nur möglich eine modifizierte Variante des Kaliber 60 zu entwickeln und als Kaliber 61 durch die 1946 neu gegründete Glashütter Produktionsgemeinschaft Precis bis 1951 und durch die GUB dann bis 1952 zu fertigen. Die sehr seltenen Modelle mit Streifenschliff deuten daraufhin, dass man schon relativ zeitig bemüht war, dieses Kaliber auch als Güteuhr mit feiner Vollendung und besseren Gangleistungen auf den Markt zu bringen, was dann auch mit den Modellen Kaliber 60.2 und 60.3 gelang.
Herrenarmbanduhr vom Kaliber 60 des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Die hier vorgestellte Herrenarmbanduhr wurde mit dem 15-steinigen Standartkaliber 60 aus der Kalibergruppe 60 des VEB Glashütter Uhrenbetriebe aus den 1950er Jahren ausgestattet. Die Fertigung der mit einer aus der Schweiz importierten Incabloc-Stoßsicherung ausgerüsteten Modelle begann erst ab dem Jahr 1954. Eingeschalt wurde das GUB-Werk in ein vergoldetes Messinggehäuse mit Edelstahl-Druckboden, mit einem Durchmesser von 33 mm. Das Gehäuse wurde von der Westdeutschen Firma Walter Wagner & Co. OHG Pforzheim zugekauft. Auch das seltene, guillochierte, zweifarbige Metallzifferblatt mit aufgesetzten Indizes und Ziffern wurde ebenso wie das Zeigerwerk nicht in Glashütte gefertigt, sondern zugekauft. Die Fertigung dieser Modelle erfolgte in der Qualitässtufe 1.
Mechanische Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Die hier vorgestellte Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe aus den 1950er Jahren wurde mit dem GUB Kaliber 60, dem Basiskaliber der Kalibergruppe 60, noch ohne Stoßsicherung ausgestattet. Uhren mit diesem 15-steinigen Werk waren während der 10 Jahre in dem es gefertigt wurde, das Werk mit der höchsten Auflage und der in späteren Jahren nie wieder erreichten Modellvielfalt. Da es in der DDR der 1950er Jahre noch keine leistungsfähige Furniturenindustrie gab, wurden die Furnituren, wie Gehäuse, Zifferblätter und Zeiger überwiegend aus Westdeutschland und in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre auch aus Frankreich bezogen. Dabei wurden Verbindungen zu Firmen in Pforzheim und Besançon genutzt, die bereits seit den 1930er Jahren durch die Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte bestanden hatten.
Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Bei der hier vorgestellten, 15-steinigen Herrenarmbanduhr aus der Kalibergruppe 60 des VEB Glashütter Uhrenbetriebe handelt es sich um eines der seltenen Modelle mit einem goillochierten Zifferblatt. Da das Werk vom Kaliber 60 bereits mit einer importierten Incablock-Stoßsicherung ausgestattet ist, wurde es in der zweiten Hälfte der 1950 Jahre in Glashütte gefertigt. Das geprägte Dreieck mit der 1 auf dem Edelstahldruckboden bedeutet, dass die Uhr in der Güteklasse 1 der DDR gefertigt wurde. Bei dem Gehäuse handelt es sich um ein vernickeltes und verchromtes 3-teiliges Messinggehäuse aus DDR Produktion. Für eine solche Qualitätsuhr musste man 1955 schon ca. 1/3 des damaligen monatlichen DDR-Durschnittslohns investieren.
1950er Jahre; Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Bei der hier vorgestellten 15-steinigen Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe aus der Mitte der 1950er Jahre handelt es sich um ein original belassenes Modell, welches mit dem mechanischen Handaufzugswerk vom GUB Kaliber 60 ohne Stoßsicherung ausgestattet wurde. Interessant bei der Uhr ist die seltene Zifferblattausführung, ganz im Stiel der 1950er Jahre. Das importierte, mit einem Feingehalt von 585/1000 mit 20 Mikrometer vergoldete Messinggehäuse verfügt über einen Edelstahl-Schraubboden.
Herrenarmbanduhrmodell des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Bei der hier vorgestellten mechanischen Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe handelt es sich um ein Modell aus der zweiten Hälfte der 1950er Jahre. Eingeschalt wurde die Uhr mit dem Incabloc stoßgesicherten, 15-steinigen GUB Kaliber 60, dem Standardwerk der zu Beginn der 1950 Jahre von dem Konstrukteur Helmut Klemmer entwickelten Kalibergruppe 60. Die Konzeption zu diesem Armbanduhrwerk stammt noch von der Uhren-Rohwerke-Fabrik Akt. Ges. Glashütte aus der ersten Hälfte der 1940er Jahre, wo Helmut Klemmer als Betriebsführer tätig war. Das mit 20 Micron vergoldete Gehäuse mit einem Edelstahl Schraubboden wurde von den GUB ebenso aus dem NSW imprtiert, wie das recht seltene Zifferblatt.
VEB Glashütter Uhrenbetriebe Herrenarmbanduhr Kaliber 60
Zu Beginn der zweiten Hälfte der 1950er Jahre und nach der Einführung der importierten Incabloc-Stoßsicherung bei den VEB Glashütter Uhrenbetrieben kamen kurzzeitig vermehrt auch mehrfarbige Zifferblätter bei den Modellen der Kalibergruppe 60 zum Einsatz. Bei der hier vorgestellten, stoßgesicherten, 15-steinigen, mechanischen Herrenarmbanduhr vom Kaliber 60 handelt es sich um ein solches Modell. Da diese Zifferblattgestaltung bei den Kunden aber kaum nachgefragt wurde, stellten die DDR Handelsorganisationen HO, Konsum sowie die GHG's und der private Einzelhandel die Bestellung nach kurzer Zeit wieder ein. Aus diesem Grunde sind Uhren mit mehrfarbigen Ziffeblättern heute nur noch relativ selten zu finden.
Herrenarmbanduhr Kaliber 60 des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Bei der hier vorgestellten, original belassenen Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe, handelt es sich um ein Modell aus der zweiten Hälfte der 1950er Jahre. Das mechanische, 15-steinige Handaufzugswerk Kaliber 60 ist mit einer Schraubenunruh und einer importierten Incabloc-Stoßsicherung ausgestattet. Eingeschalt wurde das Werk in ein ebenfalls importiertes mit 14 Karat vergoldetes, zweiteiliges Messinggehäuse mit einem Edelstahl Schraubboden. Nur im sehr geringen Umfang wurden Uhrenmodelle vom Kaliber 60 mit den hier gezeigten, guillochierten, französichen Zifferblättern ausgestattet.
VEB Glashütter Uhrenbetriebe - Herrenarmbanduhr mit Werkkaliber 60
Bei der hier vorgestellten Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe handelt es sich um ein Modell aus den 1950er Jahren. Das 15-steinige Werk Kaliber 60 ist hier noch ohne die ab 1954 verwendete Incabloc-Stoßsicherung ausgeführt. Stoßsicherungen mussten bis in die 1960er Jahre noch aus der Schweiz für Devisen eingeführt werden. Da die DDR keine Fertigung von Armbanduhrgehäusen mit Schraubboden besaß, wurden auch die entsprechenden Gehäuse aus dem NSW importiert. Wenn die gelieferten Gehäusegrößen nicht exakt der Werkgröße entsprachen, behalf man sich mit Werkhalteringen, wie sie auch bei diesem Modell verwendet wurden. Die nur spritzwassergeschützten Messinggehäuse waren noch mit 20 my und einem Feingehalt von 585/1000 vergoldet. Der Schraubboden bestand aus Edelstahl. Die Krone der Uhr ist nicht original.
Herrenarmbanduhr der GUB aus den 1950er Jahren
GUB Kaliber 60, als Autouhr für PKW Sachsenring P 240
Von 1956 bis 1959 wurde in der DDR vom VEB Horch Kraftfahrzeuge- und Motorenwerke Zwickau der PKW Sachsenring P 240 mit der Autouhr GUB Kaliber 60 des VEB Glashütter Uhrenbetriebe gefertigt. Bei dem hier vorgestellten Modell handelt es sich um eine solche Autouhr, die heute nur noch in wenigen Exemplaren erhalten sein düfte. Das 15-steinige Basiswerk der Kalibergruppe 60 ist mit eine Incabloc-Stoßsicherung ausgestattet, was bei den damaligen Straßenverhältnissen auch erforderlich gewesen sein dürfte. Konzipiert waren die Uhren der Kalibergruppe 60 allerdings als Herren-Armbanduhren.
Weitere Zifferblattvarianten
Aus Frankreich importiertes Zifferblatt für GUB HAU Kaliber 60
Aus Frankreich importiertes Zifferblatt für Werkkaliber 60 nach 1954
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.