Kennzeichnung der Grundplatine
Bei der hier vorgestellten mechanischen Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe handelt es sich um eine im Original mit Etui und Garantieschein erhaltene Güteuhr Kaliber 60.2. Die mit dem DDR Gütezeichen "Q" 1959 gefertigte Uhr wurde am 27. Juni 1959 von HO Industriewaren Senftenberg für 202,55 DM verkauft. Die Originalität der Uhren des VEB Glashütter Uhrenbetriebe lässt sich leider nur anhand der zur jeweiligen Uhr gehörigen Garantieunterlagen verifizierbar belegen. Da hier die im Garantieschein ausgewiesene Werk- und Gehäusenummer mit den entsprechenden Bildbelegen übereinstimmt, ist die Originalität der Uhr belegt. Ein solch komplettes und mittlerweile sehr seltenes Artefakt ist für jede Sammlung Glashütter Armbanduhren etwas ganz Besonderes. Es sollte auch weiterhin als eine Einheit betrachtet werden und unbedingt zusammen bleiben.
Güteuhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe - Kaliber 60.2
Werknummer 3146
Bei der hier vorgestellten Herrenarmbanduhr aus der Kalibergruppe 60 des VEB Glashütter Uhrenbetriebe handelt es sich um eine frühe Güteuhr des Kaliber 60.2. Unter anderem wurden die frühen Güteuhren ohne Stoßsicherung gegenüber dem Basiswerk vom Kaliber
60 mit 16 Funktionssteinen, die teilweise werkseitig in Chatons gefasst wurden, fein vollendet. Um das in der ersten Hälfte der 1950er Jahre jährlich zu verteidigende DDR Gütezeichen Q verliehen zu bekommen, mussten bei der Fertigung hohe Qualitätsmaßstäbe realisiert werden. Das Gütezeichen wurde nur an
Produkte vergeben, die internationalen Masstäben genügten und damit exportfähig waren. Da die DDR in den 1950er jahren über keine Gehäusefertigung mit Schraubboden verfügte, mussten die Gehäuse
aus dem NSW
importiert werden. Das Walzgoldgehäuse dieser Uhr wurde von
der Pforzheimer Firma Kollmar & Jourdan
geliefert.
Frühe Güteuhr Kal. 60.2 des VEB Glashütter Uhrenbetriebe Werknummer 3160
Bei der hier vorgestellten Güteuhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe mit der Werknummer 3160 handelt es sich um ein frühes 16-steiniges Modell. Diese frühen Modelle wurden mit Chatons, aber noch ohne Stoßsicherung gefertigt. Die GUB Güteuhren Kaliber 60.2 und 60.3 der Kalibergruppe 60 sind in der höchsten Qualitätsstufe hergestellt worden und mit dem Gütezeichen "Q" der DDR ausgezeichnet. Da die Armbanduhren mit kleiner Sekunde bei 6 in den 1950er Jahren langsam aus der Mode kamen, ist die Anzahl der Güteuhren Kal.60.2 wesentlich geringer, als die der 60.3 mit Zentralsekunde. Wie bei Uhren des Kal. 60.3 wurde auch hier eine kleine Serie mit unvergoldeten Schraubenunruhen ausgestattet. Was für eine Metalllegierung dafür verwendet wurde, ist noch Gegenstand weiterer Nachforschungen.
Güteuhr Kaliber 60.2 des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Werknummer 3829
Bei der hier vorgestellten Herrenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe handelt es sich um eine Güteuhr Kaliber 60.2 mit kleiner Sekunde aus der Kalibergruppe 60. Diese heute nur noch recht selten anzutreffenden Güteuhren sind in den 1950er Jahren anfänglich noch mit 16 Steinen, die teilweise in Chatons gefasst waren, in verhältnismäßig geringer Stückzahl gefertigt worden. Einer der Gründe dafür war, dass die kleine Sekunde bei 6 aus der Mode gekommen war und die Herrenarmbanduhren mit der Sekunde aus der Mitte stärker nachgefragt waren. Eingeschalt ist die Uhr in ein aus dem NSW importiertes zweiteiliges, vergoldetes Messinggehäuse mit Edelstahl-Schraubboden. Die galvanische Vergoldung hat eine Stärke von 20 Micon und einen Feingehalt von 585/1000.
Güteuhr Kaliber 60.2 des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Werknummer 10391
Bei der hier gezeigten Herrenarmbanduhr mit dem bereits 1951 geschaffenen DDR Gütezeichen Q handelt es sich um die 18-steinige Güteuhr vom Kaliber 60.2 mit Incabloc-Stoßsicherung, die vom VEB Glashütter Uhrenbetriebe in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre gefertigt wurde. Die mit 20 Micron vergoldeten Messinggehäuse mit Edelstahlschraubboden wurden aus Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland von den dafür zuständigen Außenhandelsorganen in die DDR eingeführt. Das war trotzt chronischem Devisenmangel notwendig, da es damals in der DDR noch keine der Fertigungskapazität adequate Gehäusefertigung gab. Eine leistungsfähige Gehäusefertigung wurde erst im Rahmen der "Störfreimachung" zu Beginn der 1960-Jahre in Weimar geschaffen. Mit einem EVP von um die 200,- Mark kostete eine solche Uhr damals schon mal knapp die Hälfte eines monatlichen Durchschnittseinkommens der DDR.
Die in den Prospekten gezeigten Modelle ermöglichen es festzustellen, welche Zeigerformen zu welchen Zifferblattdesign und welches Zifferblatt mit welchem Gehäuse von den GUB werkseitig gefertigt worden sind.
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.