Das Stoppuhr-Kaliber GUB 65 geht auf eine Entwicklung der Firma A. Lange & Söhne von 1946 bis 1948, sowie ab April 1948 Lange & Söhne VEB zurück. Als Vorlage diente auch hier, wie bei den beiden Armbanduhrkaliber 28 und 28.1, das bewährte B-Uhr Kaliber 48, wie man an der verwendeten Gangpartie unschwer erkennen kann.
Die GUB baute diese Stoppuhr in zwei Varianten. Eine Variante mit 18.000 Halbschwingungen/h für die Zifferblattvariante mit 60 Sekunden und mit 36.000 Halbschwingungen/h für die Zifferblattvariante mit 30 Sekunden. Für die Erhöhung der Frequenz wurde eine andere Spiralfeder eingesetzt.
Aufgrund überbetrieblicher Entscheidungen der Administration der zentral geleiteten Planwirtschaft in der DDR, wurde die Produktionslinie 1953 auf Grund von Sortimentsbereinigungen,an den VEB Uhren- und Maschinenfabrik Ruhla, der früheren Uhrenfabrik Geb.Thiel, abgegeben. In Ruhla wurde das GUB Kaliber 65 als UMF Kaliber M 65 in verschiedenen Modifikationsstufen weiter produziert.
1862 Gründen die Gebrüder Thiel im Thüringischen Städtchen Ruhla eine Metall verarbeitende Fabrik, die sich in der Gründerzeit zu einer größeren und bekannten Uhrenfabrik entwickelte, die bis 1945 zuerst Taschen- und nach 1900 auch Armbanduhren für den täglichen Gebrauch herstellte.
Nach 1945 durch die Siegermacht Sowjetunion enteignet und bis 1952 als Reparationsbetrieb, Russische AG. Danach bis 1967 Uhren und Maschinen Fabrik Ruhla und ab 1967 Stammbetrieb des Uhren und Maschinenkombinates Ruhla, zu den neben der Uhrenfabrik Weimar auch die Glashütter Uhrenbetriebe GUB gehörten. 1978 wurde das Kombinat Bestandteil des Großkombinat VEB Kombinat Mikroelektronik „Karl Marx“ Erfurt (KME), welches bis 1990 bestand.
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