Diese mit dem Basiswerk der Kalibergruppe 70, dem Handaufzugwerk Kaliber 70.1 des VEB Glashütter Uhrenbetriebe, ausgestattete Herrenarmbanduhr aus dem Jahr 1965 dokumentiert die Umstellung der Fertigung auf die moderneren, 36 mm großen Gehäuse. Der Hersteller dieses zweiteiligen, mit 20 Micron Plaque beschichteten Messinggehäuses mit Edelstahlboden war das Uhrenwerk Weimar. Will man sicher gehen, dass ein Modell der Kalibergruppe 70 ein Original ist, so ist dass schlussendlich nur in der hier gezeigten Form mit Etui und dem zu Uhr gehörigem Garantieschein möglich. Die Gehäusenummer wurde vollkommen eingetragen, aber von der auf der werkseitig auf der Platine eingeschlagenen Werknummer nur die letzten beiden Ziffern. Auf dem auf der Rückseite des Etuis aufgeklebten Etikett ist das Kaliber, das jeweilige Gütezeichen, die Gehäusebeschaffenheit, die Anzahl der Steine, der EVP und die Schlüsselnummer des jeweiligen Modells verzeichnet. Nur eine Übereinstimmung der Angaben von Uhr, Garantieschein und Etuiaufkleber geben Gewissheit. Da diese Uhren zur Zeit Ihrer Entstehung Gebrauchsuhren und nur in wenigen Ausnahmefällen das Objekt sammlerischer Begierde waren, sind auch entsprechend wenig Exemplare noch so erhalten sein, wie sie die GUB verlassen haben.
Die im Prospekt gezeigten Modelle ermöglichen es festzustellen, welche Zeigerformen zu welchen Zifferblattdesign und welches Zifferblatt mit welchem Gehäuse von den GUB werkseitig gefertigt worden sind.
Der jährliche Sortimentskatalog der Branche Uhren der Großhandels-gesellschaft Technik, weist die im jeweiligen Planjahr dem Handel von den 20 verschiedenen Uhrenproduzenten der DDR, für den inländischen Bedarf zu Verfügung stehende Uhrenmodellvarianten aus. Ebenfalls enthalten sind die Uhrenmodelle, die aus den Ländern des RGW eingeführt wurden. Die für den Export vorgesehenen Uhrenmodelle finden in diesem Katalog keine Berücksichtigung. Neben der Artikelnummer, der Artikelbezeichnung mit Beschreibung, Hersteller und Abbildungen, wird auch der jeweilige EVP in MDN ausgewiesen.
Eine Gewähr, dass die gelisteten Uhren auch im ausreichenden Umfang dem Handel zur Verfügung gestellt wurden, war nicht gegeben. Der Abschluss von Exportverträgen, die über die vom Außenhandel der DDR geplanten Größenordnungen hinausging, wurde zu lasten der inländischen Bedarfsabdeckung vorrangig realisiert. Der Redaktionsschluss für den 1968er Katalog war der 01.08.1967.
Beispiel für eine gelungene Restaurierung einer HAU GUB Kal 70.1
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.