GUB Kaliber 72 Damentaschenuhr mit Werkkaliber 63.4

  • Herstellung:  zweite Hälfte der 1960er Jahre
  • Werkmaße:19,25 mm x 12,8 mm
  • Werkhöhe: 3,5 mm
  • Werkaufbau: Brückenwerk mit Platine, Räderwerkbrücke, Federhausbrücke, Anker- u.Unruhkloben
  • Aufzug: Hand
  • Hemmung: Palettenankerhemmung
  • Unruh: monometallische Ringunruh
  • Steine: 15
  • Stoßsicherung: keine
  • Reglage: freier Rückerzeiger
  • Sekunde: keine
  • Stückzahl: 477.393 (darin enthalten auch die Damentaschenuhr Kaliber 72
  • Preis:
  • Besonderheiten: Verbesserter Nachbau des Kalibers 542 der Urofa, aber mit veränderter Räderwerkbrücke. Triebe, Räder u. Schrauben stammen bei Kal.63 aber aus eigener Produktion. Kaliberbezeichnung u.GUB Kennung sind in die Räderwerkbrücke geprägt. Keine Werknummerprägung mehr.

Vergoldete Anhänger-Schmuckuhr mit GUB Kaliber 72 (Werk 63.4)

Der Durchmesser der Damentaschenuhr beträgt 30 mm

In den 1960er Jahren begann die GUB im Bereich der Damenuhren mit dem Kaliber 72 zum ersten Mal einer Uhr mit einem schon vorhandenen Werkkaliber eine neue Kaliberbezeichnung zuzuordnen. Hier wurde das seit 1960 produzierte Damenuhrkaliber 63.4 in ein vergoldetes Anhänger Schmuckgehäuse mit gedrückten Boden eingeschalt.. Durch diesen "Kunstgriff" hatte man ohne den konstruktiven Aufwand, der für ein neues Werkkaliber erforderlich gewesen wäre, ein zusätzlich Kaliber aufzuweisen. Damit war der Bann gebrochen, dass man neue Kaliberbezeichnungen nur nach wesentlichen,  konstruktiven Veränderugen am Werk oder bei einer völligen Neukonstruktion  verwendete. Diese Praxis wurde auch bei den Herren-Kleintaschenuhren Kaliber 78 und 79 angewendet, bei denen die Werkkaliber 69.1 und 70.1 aus der Kalibergruppe 70,  in entsprechende Taschenuhrgehäuse eingeschalt wurden.

VEB Uhrenwerk Glashütte - Damen Umhängeuhr Kal. 72 (Werk 09-20)

Nachdem bereits in den 1960er Jahren vom VEB Glashütter Uhrenbetriebe mit dem Damenuhrwerk Kaliber 63, Umhängeuhren gefertigt wurden, setzte man 1969, nach der Integration der GUB in das Uhrenkombinat Ruhla, nun als VEB Uhrenwerk Glashütte, diese Fertigung fort. Allerdings wurden diese Umhängeuhren für Damen zuerst mit dem neu entwickelten Damenarmbanduhrwerk Kaliber 08-20 und ab 1972 mit dem Kaliber 09-20 ausgestattet und in damals moderne, vergoldete Gehäuse eingeschalt. Ein modisches Accessoire, was man in den 1970 Jahren relativ häufig sehen konnte.

VEB Glashütter Uhrenbetriebe - Damentaschenuhr Kal.72

Die hier vorgestellte Damenkleintaschenuhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe wurde zwischen 1965 und 1969 gefertigt. Die Beschriftung des Zifferblattes mit "Glashütte" und die Verwendung des GUB Handaufzugskalibers 63.4 stützen diese Annahme. Trotz der Verwendung des mechanischen Damenarmbanduhrkalibers 63.4 wurden diese Uhren mit der eigenständigen GUB Kaliberbezeichnung 72 versehen. Parallel dazu sind auch für Herren größere sogenannte Frackuhren mit der Kaliberbezeichnung 78 & 79 gefertigt worden. Dazu verwendete man die GUB-Herrenarmbanduhrkaliber 69.1 und 70.1. In geringer Stückzahl wurde diese Uhren auch zusammen in einem Etui angeboten.

Nach Einstellung der Produktion des Kaliber 63.4 wurde dieses Damentaschenuhrmodell weiter gefertigt und mit dem Kaliber 09-20 ausgestattet.

Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.

Aktualisiert 20.11.2024

Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild  mit Video hinterlegt
Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild mit Video hinterlegt

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