Diese Kaliber besitzen ein massives Grundwerk mit automatischer Aufzugseinrichtung. Das Räderwerk einschließlich dem Federhaus wird unter einer großen Räderwerkbrücke ( ¾ -Platine) gelagert. Zusätzliche Gestellteile sind eine Minuten- und Ankerbrücke sowie der Unruhkloben.
Das Werk ist ausgestattet mit 26 Funktions- und Lagersteinen, gesondert demontierbarem Federhaus, ein durch 3 Decksteine axial abgestütztes Sperrrad, Zentralsekunde, Bremsfeder außerhalb des Kraftflusses, Ankerhemmung mit poliertem Stahlanker und Stahlankerrad, einer großen Unruh und einer selbst kompensierenden Spirale.
Der automatische Aufzug mit 3 Reduktionsrädern und Wendehebel mit –rad ist unten in der Räderwerkbrücke gelagert. Der Rotor mit Schwermetallring und Trieb bestand anfänglich aus einem 140° Segment und ist mit CuNiMn- Buchse auf dem Rotorlagerbolzen gelagert. Bei Kaliber 06-26 ist das Kalenderwerk bestehend aus Datumring, Datumplatte, Datumrolle und Kalenderrad 1 und 2 zusätzlich unter einer Plastdatumplatte montiert.
Zu Beginn wurden die Werkplatinen zifferblattseitig noch mit einer 2,5 mm breiten Abschrägung, einer zweischenkligen monometallischen Ringunruh und einem Schwermetallrotor von 140° gefertigt.
1968/69 kommt es zu konstruktiven Veränderungen, bei denen die Platine nur noch eine schmale Abkantung hat und eine dreischenklige mono- metallische Ringunruh zum Einsatz kommt. Beim Kaliber 74 findet sich die breite Platinen- abkantung noch Mitte der 1970er Jahre. Zu diesem Zeitpunkt wird die Platine noch einmal dahingehend verändert, dass keinerlei Abkantung mehr erfolgt.
Nach bisherigen Erkenntnissen wurde vermutlich 1972/73 die Größe der beidseitig wirkenden Aufzugsrotoren bei den Spezimaticwerken verändert. Seit Beginn der Fertigung 1965 hatte man 140° Rotoren mit einem Schwermetallsegment (145°) verwendet, mit den anschließend zum Einsatz gekommenen 160° Rotoren wollte man entweder eine prinzipiell größere Schwungmasse zum Einsatz bringen oder, was wahrscheinlicher ist, eine durch Materialsubstitution bei der Verwendung neuer, Devisen sparender Metalllegierungen für die Rotoren auftretenden Masseverlust ausgleichen.
Diese für die jeweilige Fertigungszeit typischen Merkmale der Spezimaticwerke erleichtern das Erkennen von Werken die sich noch in einem Zustand befinden, wie sie serienmässig zu dem auf der Platine eingeprägten Jahr und Quartal gefertigt wurden.
VEB Uhrenwerk Glashütte im VEB Uhrenkonbinat Ruhla Kaliber 06-25 & 06-26
Aufbau und Reparaturanleitung
Der jährliche Sortimentskatalog der Branche Uhren der Großhandels-gesellschaft Technik, weist die im jeweiligen Planjahr dem Handel von den 20 verschiedenen Uhrenproduzenten der DDR, für den inländischen Bedarf zu Verfügung stehende Uhrenmodellvarianten aus. Ebenfalls enthalten sind die Uhrenmodelle, die aus den Ländern des RGW eingeführt wurden. Die für den Export vorgesehenen Uhrenmodelle finden in diesem Katalog keine Berücksichtigung. Neben der Artikelnummer, der Artikelbezeichnung mit Beschreibung, Hersteller und Abbildungen, wird auch der jeweilige EVP in MDN ausgewiesen.
Eine Gewähr, dass die gelisteten Uhren auch im ausreichenden Umfang dem Handel zur Verfügung gestellt wurden, war nicht gegeben. Der Abschluss von Exportverträgen, die über die vom Außenhandel der DDR geplanten Größenordnungen hinausging, wurde zu lasten der inländischen Bedarfsabdeckung vorrangig realisiert. Der Redaktionsschluss für den 1968er Katalog war der 01.08.1967.
Werbekatalog für die Leipziger Muster Messe
des VEB Uhrenwerk Glashütte im VEB Uhrenkombinat Ruhla
aus den 1970er Jahren
Prospekt für die Leipziger Messe 1974
1975
Im Dezember 2011 wurde dieser Seite von einem Sammlerfeund eine interessante Mitteilung gemacht. Er hatte bei Aushubarbeiten in seinem Garten einen verkrusteten Gegenstand gefunden, der sich nach der Säuberung als eine GUB "Spezimatic" im Taucherdesign entpuppte, die durch ihre "Exhumierung" nach ca. 30 Jahren und den Bewegungen beim Säubern plötzlich Lebenszeichen von sich gab.
VEB Uhrenwerk Glashütte Goldene Herrenarmbanduhr "Spezimatic"
Bei der hier vorgestellten massiv goldenen Herrenarmbanduhr "Spezimatic" vom Kaliber 75 (06-26) handelt es sich um ein Modell, was 1970 vom VEB Uhrenwerk Glashütte nur in einer sehr geringen Auflage gefertigt worden ist. Mit Etui und den zur Uhr gehörigen Papieren dürfte die Anzahl der original erhaltenen Exemplare noch wesentlich geringer sein.
Für jeden Sammler Glashütter Armbanduhren stellen die goldenen Uhren, von denen in der DDR wegen der chronischen Devisenknappheit nur gerige Stückzahlen hergestellt wurden, eine sammleriche Besonderheit dar. Im Garantieschein wird u.a. auch die halbschnelle Datumschaltung erläutert. Durch das mit dem Gütezeichen "Q" überstempelte Gütezeichen "1" ist erkennbar, dass die Uhren vom Kal. 75 vor der Fertigungszeit dieser Uhr für einen gewissen Zeitraum das Gütezeiche "Q" verloren hatten.
VEB Uhrenwerk Glashütte "Spezimatic" Exportmodell
Die hier dokumentierte und sehr gut im Original erhaltene automatische Herrenarmbanduhr des VEB Uhrenwerk Glashütte wurde im vierten Quartal 1973 gefertigt und nach Großbritannien exportiert. Das Spezimatic-Werk 75 mit der neuen Kaliberbezeichnung 06-26 weist, außer dem Einsatz einer INCABLOC Stoßsicherung gegenüber der ansonsten gebräuchlichen, vom VEB Glashütter Uhrenbetriebe entwickelten GUB Stoßsicherung, keinerlei Besonderheiten auf. Die vom Standard mit der Bezeichnung "SHARP", AUTOMATIC und INCABLOC abweichende Beschriftung des Ziffferblattes dürfte auf Kundenwunsch erfolgt sein. Der gedrückte Edelstahlboden weist gegenüber den inländischen Modellen keinerlei Prägung auf. Insgesamt ist die Uhr eine recht seltene sammlerische Besonderheit.
"Preziosa" mit Spezimaticwerk
ein Exportmodell des VEB Uhrenwerk Glashütte
Eine Besonderheit der Spezimatic-Reihe stellen die Exportmodelle dar, die auf Kundenwunsch die wirkliche Identität verschleiern. Bei dem hier gezeigten Modell gibt es neben der Bezeichnung "Preziosa" noch den Aufdruck "25 Steine" ohne die ansonsten zu dieser Zeit obligatorische Herkunftskennung "Made In GDR" auf dem Zifferblatt. Die Ausstattung mit der importierten Incabloc-Stoßsicherung anstelle der ansonsten üblichen GUB Stoßsicherung ist auch ungewöhnlich. Die Spezimatic-Modelle wurden nun aber grundsätzlich mit 26 Steinen ausgestattet. So ist es auch bei diesem im ersten Quartal 1974 (Prägung 741) gefertigtem Werk Kaliber 75, wie eine eingehende Überprüfung ergeben hat und die Bilder beweisen. Über die Gründe, einen Stein weniger anzugeben, als tatsächlich vorhanden, kann derzeit nur spekuliert werden. Die Zifferblattsignatur "Preziosa" war u. a. eine Hausmarke des westdeutschen Versandhauses „Bader“ aus Pforzheim. Exportmodelle ergänzen zweifelsfrei eine gut geführte Sammlung Glashütter Armbanduhren.
GUB Herrenarmbanduhr "Spezimatic" Kaliber 75 von 1966
Bei der hier vorgestellten, gut erhaltenen, original belassenen Automatikuhr „Spezimatic“ des VEB Glashütter Uhrenbetriebe handelt es sich um das Kaliber 75 mit Datumanzeige und einer sogenannten halbschnellen Datumschaltung. Das bedeutet, dass die Datumsindikation langsam zwischen 21 und 24 Uhr schaltet; durch Vordrehen auf 2 Uhr und Zurückdrehen auf 22 Uhr und wiederholtes Vordrehen über 24 Uhr kann man das Datum halb-schnell verstellen. Die Uhr wurde von den GUB im dritten Quartal 1966 in der höchsten Qualität mit dem DDR-Gütezeichen Q gefertigt. Besonders erwähnenswert ist, dass sie noch mit der seit der Produktionsaufnahme obligatorischen, zweischenkligen Unruh ausgestattet ist. Später gefertigte Spezimatic haben eine dreischenklige Unruh. Das vom VEB Uhrenwerk Weimar gefertigte zweiteilige Messinggehäuse mit Edelstahldruckboden hat noch die 20 Mikron starke original Vergoldung mit einem Feingehalt von 585/1000.
Bei der hier gezeigten Herrenarmbanduhr Kaliber 75 des VEB Glashütter Uhrenbetriebe handelt es sich um ein Exemplar, dessen Werk - wie aus der auf der Platine eingeschlagenen Ziffernfolge ersichtlich ist - im vierten Quartal 1967 gefertigt wurde. Die optisch recht ansprechende, spezielle Gehäuseform mit 36 mm Durchmesser und einer kannelierten Lünette war allerdings nur kurze Zeit im Handel. Mit ein Grund dafür dürfte die Tatsache gewesen sein, dass der scharfe Schliff der Kannelierung die Manschetten der damals gerade in Mode befindlichen „Nyltest“-Hemden binnen kürzester Zeit ruiniert haben. Insofern findet man heute nicht mehr allzuhäufig noch gut erhaltene Uhren mit dieser aus der Weimarer Gehäusefabrikation stammenden Gehäusevariante.
Diese Spezimatic Kaliber 75, deren Fertigungszeit in das 2. Quartal 1976 fällt, weist im Gegensatz zu vergleichbaren Modellen dieser Fertigungsperiode einige bemerkenswerte Besonderheiten auf. Von der Zifferblattsignatur „Limit, INTERNATIONAL, 26 JEWELS, INCABLOC, AUTOMATIC“, die für den Exportauftrag für eine Firma aus Großbritannien verwendet wurde, ist die Uhr nicht als ein Spezimatic Modell zu identifizieren. Obwohl zwei Jahre vor Ende der Fertigung der Spezimaticserie nicht mehr mit neuen Werkmodifikationen zu rechnen war, wurde für diesen speziellen Exportauftrag noch einmal auf die früher verwendete Stoßsicherung zurückgegriffen und wie auf dem Zifferblatt ausgewiesen, die Incabloc Stoßsicherung verwendet. Auch die Prägung des aufgesprengten Edelstahlbodens entspricht mit der Bezeichnung „Goldplaque“ nicht den ansonsten bekannten Mustern. Von einer Vergoldungsstärke von 20 Mikrometer kann hier nicht mehr ausgegangen werden.
Bei der hier vorgestellten, komplett mit Etui und Papieren im Original erhaltenen Herrenarmbanduhr aus dem Jahr 1973 handelt es sich aufgrund der sehr geringen Stückzahl um eine absolute Seltenheit. Bei dem massiven Goldgehäuse mit fest integriertem ebenfalls goldenen Milanesearmband mit einem Feingehalt von 585/1000 handelt es sich um eines der letzten Goldgehäusemodelle, die noch für Valuta aus der Bundesrepublik Deutschland in die DDR eingeführt wurden. Das Gehäuse mit einem Goldgewicht von immerhin 59,6 Gramm stammt von der Pforzheimer Firma Rodi & Wienenberger. Eingeschalt wurde darin das bereits seit 1964 serienmäßig gefertigte GUB Spezimatickaliber 75 (nach der neuen Kalibersystematik 06-26) mit Datumanzeige. Die Schlüsselnummer für diese Modellausführung war 06-26-00-34. Die gesamte Uhr hatte das DDR Gütezeichen Q und kostete im Handel 5.200,00 M, was dem 6,5-fachem des damaligen Durchschnittslohnes betrug. Dass das Gehäuse aus der BRD stammte, kann man auch an der Prägung der stilisierten Deutschen Reichskrone auf dem Boden erkennen. Seit 1888 war diese Prägung im Zusammenhang mit dem Feingehaltsstempel im Deutschen Reich gesetzlich vorgeschrieben.
Das importierte, goldfarbene Gehäuse und das Metallarmband dieser original erhaltenen, mechanischen, 26-steinigen Automatikuhr "Spezimatic" vom Werkkaliber 75 (neuere Bezeichnung 06-26) ) aus dem Jahr 1975 wurde nicht mehr wie in früheren Jahren üblich mit einer galvanisch aufgetragenen 20µ starken Goldauflage mit einem Feingehalt von 585/1000g gefertigt. Es wurde hier ein neues, PVD genanntes Veredelungsverfahren angewendet. Dabei wurde das Ausgangsmaterial Titannitrid über die physikalischen Vorgänge des Verdampfens (mit Lichtbogen oder Elektronenstrahl) oder der Kathodenzerstäubung im Hochvakuum in die Dampfphase übergeführt und anschließend auf das Trägermaterial, in dem Fall auf Gehäuse und Armband, in einer Schichtstärke zwischen 1-5µ aufgedampft. Angedacht waren dabei zwei Effekte, einmal die Einsparung des Edelmetalls Gold und eine gegenüber mechanischer Belastung abriebfestere Oberfläche. Die Einsparung an Devisen war gegeben, die bessere Abriebfestigkeit aufgrund eines zu dünnen Schichtauftrages nicht. Der Verzicht auf die Einfuhr von vergoldeten Gehäusen dürfte nicht zuletzt der chronischen Devisenknappheit der DDR geschuldet gewesen sein. Für das Uhrenwerk Glashütte (bis 1967 VEB Glashütter Uhrenbetriebe) im Uhrenkombinat Ruhla wurden der grösste Teil der Gehäuse vom ebenfalls im Kombinat integrierten Werk Weimar geliefert. Eine eigene Fertigung PVD beschichteter Gehäuse konnte in der DDR allerdings erst 1984, nach der Einstellung der Fertigung mechanischer Herrenarmbanduhren, realisiert werden.
Herrenuhr Spezimatic mit Kaliber 06-26 des VEB Uhrenwerk Glashütte
In den 1970er Jaheren wurden vermehrt von Parteien und den verschiedensten gesellschaftichen Organisationen Glashütter Uhren als Auszeichnungsobjekte oder auch als Repräsentationsgeschenke nachgefragt. Ber dem hier vorgestellten Herrenarmbanduhrmodell Spezimatic Kaliber 06.26 (alt 75) des VEB Uhrenwerkes Glashütte handelt es sich um eine solche Uhr. Auftraggeber war der Bundesvorstand des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes der DDR (FDGB). Da die Prägung des Edelstahbodens keinen Sachbezug hatte, konnten diese Uhren zu den Verschiedensten Anlässen, auch als Gastgeschenk, verwendet werden. Bei neutralen Böden mit spezieller Prägung ist davon auszugehen, dass diese Uhren vom Auftraggeber geplant und bilanziert waren und nicht den normalen Bevölkerungsbedarf entzogen wurden. Bei Uhrmodellen mit Gravuren auf handelsüblichen Böden, die vielfach von Kombinaten und örtichen Betrieben zu gleichen Zwecken in Auftrag gegeben wurden, kann allerdings davon ausgegangen werden, dass diese Uhren eigentlich für den Einzelhandel bestimmt waren.
Dieses, im 4.Quartal 1970 gefertigte Modell einer Spezimatic hat neben der seltenen Zifferblattausführung eine weitere Besonderheit. Das Plaqué vergoldete Messinggehäuse mit Edelstahlschraubboden hat keine Angabe der Vergoldungsstärke. Daran erkennt man die Spezimaticgehäuse, die nicht aus der DDR Produktion des VEB Uhrenwerke Weimar stammen. Die in Weimar gefertigten Gehäuse hatten grundsätzlich eine Plaqué Vergoldung mit 20 Micron 585er Gold. Diese Angaben befinden sich auf dem Edelstahlboden. Ein weiteres Erkennungsmerkmal von Importierten Gehäusen ist der Schraubboden. Die Weimarer Gehäuse hatten nur Böden, die aufgerückt wurden. Die in importierte Gehäuse eingeschalten Spezimatic Modelle waren für den Export vorgesehen und kamen nur im Ausnahmefall in der DDR in den Handel. Die Angaben zum Quartal und Jahr der Fertigung des Werkes (704 für 1970/4.Quartal) befinden sich neben der Kaliberangabe (75), auf der Platine des Werkes.
Dieses seltene Spezimaticmodell 06-26-24-20 (Kaliber75) mit einem mit Sonnenschliff versehenen versilberten Zifferblatt, verchromten Stabindizes, Zeigern und einem importierten Edelstahlgehäuse gehört sicherlich mit dem zeitlos schönen Designs zu den Highlights der Spezimatickollektion der GUB.
Das Werk dieses im Original erhaltenen Modells einer Spezimatic im 585er Goldgehäuse wurde bereits wenige Monate nach der Markteinführung, nämlich im 2. Quartal 1966, von den VEB Glashütter Uhrenbetrieben gefertigt. Das ist daran erkennbar, dass außer an der auf der Platine befindlichen Prägung des Kalibers, in dem Falle 75, bei den Spezimaticwerken weitere 3 Zahlen eingeprägt wurden, von denen die ersten beiden Zahlen das Jahr und die dritte das jeweilige Quartal der Fertigung benennen. So ist es möglich auch noch 30 Jahre nach der Einstellung der Spezimaticfertigung, die Uhren mit diesen Werken zeitlich einzuordnen. Sehr frühe Spezimaticwerke kann man auch noch daran erkennen, dass sie nur mit einem zweischenkligen Unruhreif, wie das auch bei dem gezeigten Werk der Fall ist, ausgestattet wurden. Spezimaticmodelle im massiven Goldgehäuse wurden von den VEB Glashütter Uhrenbetrieben nur in einem sehr geringen Umfang im Verhältnis zur Gesamtfertigung von ca. 1,8 Millionen Armbanduhren mit Spezimaticwerken gefertigt und stellen ein beliebtes Sammelobjekt dar.
Dieses original belassene Exportmodell „Dynamatic“ der Glashütter Uhrenbetriebe mit dem 26-steinigen, mit GUB-Stoßsicherung ausgestatteten Automatikwerk Kaliber 75 Spezimatic mit Datum-Schnellschaltung wurde im 4. Quartal 1977 gefertigt und nach Großbritannien exportiert. Interessant ist bei dieser Werkausführung, dass hier wieder der bereits zu Beginn der 1970er Jahre in der Folge von Materialsubstitution nicht mehr verwendete zweiteilige 140° Rotor mit Schwermetall Schwungmasse zum Einsatz kommt. Ansonsten sind bei diesem Exportmodell keinerlei spezielle Veränderungen am Werkkaliber erkennbar. Der gedrückte Edelstahlboden hat die für Exportmodelle der Glashütter Uhrenbetriebe typische Prägung der Ziffernfolge 41, deren weitergehende Bedeutung bisher noch nicht bekannt ist. Bei Exportaufträgen in Länder mit frei konvertierbarer Währung wurden von den Außenhandelsorganen der DDR oft Vertragsbedingungen akzeptiert, die dem Hersteller zu Ausstattungsmodifikationen zwangen, die sich negativ auf das Betriebsergebnis auswirkten.
1978, ein Jahr bevor die 1964 begonnene Fertigung der Spezimaticwerke in den inzwischen zum VEB Kombinat Mikroelektronik "Karl Marx" Erfurt gehörenden Glashütter Uhrenbetrieben zugunsten der neuen und vorläufig letzten Entwicklung der mechanischen Uhrenfertigung in der DDR, dem Glashütter Kaliber 11, beendet wurde, kamen noch einmal eine Reihe Spezimaticuhren in neuen, aus dem NSW importierten Gehäuse- und Zifferblattvarianten in den Handel. Einen Nachteil hatten die vergoldeten Varianten allerdings: Sie waren nicht mehr mit der für die GUB ansonsten obligatorischen Stärke von 20 Micron vergoldet, was einen schnelleren Abrieb zur Folge hatte. Zu diesen Modellen gehört die hier vorgestellte Uhr, die mit und ohne Bodengravur auch zu Auszeichnungszwecken verwendet wurde.
Seltenes, mechanisches Herrenarmbanduhrmodell "Spezimatic" Kaliber 75 mit ovalem Metallzifferblatt und aufgesetzten Indizes. Gefertigt wuden diese Modelle im VEB Uhrenkombinat Ruhla Werk Glashütte. Die Uhr ist mit einem automatischen Aufzug und halbschneller Datumschaltung ausgestattet. Die zweistellige Ziffernprägungen auf der Werkplatine bezeichnet das Kaliber (75 mit Datumanzeige) und die dreistellige Prägung das Quartal sowie das Jahr der Fertigung des Werkes. Gefertigt wurde dieses Modell im zweiten Quartal 1974. Das zweiteilige, importierte Messinggehäuse ist verchromt und hat in der Front einen Strichschliff. Der Druckboden besteht aus Edelstahl. Bei der halbschnellen Datumschaltung muß der Stundenzeiger nicht 24 mal um die eigene Achse bewegt werden, sondern nur zwischen 22 und 2 Uhr.
In nur geringer Stückzahl wurden zu Beginn der 1970er Jahre von dem VEB Glashütter Uhrenbetriebe massiv goldene Herrenarmbanduhren im Stil der damaligen Zeit aufgelegt. Eine genaue Fertigungszahl ist bisher nicht bekannt. Auch für die Verwendung der stilisierten Krone auf dem Zifferblatt gibt es bisher noch keine schlüssige Erklärung. Das hier vorgestellte Modell wurde im 1. Quartal des Jahres 1972 gefertigt. Als Werk wurde das Standardkaliber 75 in einem aus Westdeutschland importierten Goldgehäuse mit einem Feingehalt von 585/1000 eingeschalt. Der Beleg dafür ist die Prägung der Deutschen Reichskrone auf dem goldenen Gehäuseboden.
Bei der hier vorgestellten Herrenarmbanduhr des VEB Uhrenwerkes Glashütte im DDR Kombinat Mikroelektronik Erfurt handelt es sich um die 26-steinige, mechanische Armbanduhr "Spezimatic" mit automatischen Aufzug. Die im Edelstahldruckboden eingeprägte Zahl 41 weist die Uhr als Exportmodell aus. An dem auf dem blauen Metallzifferblatt aufgedruckten Bezeichnungen "Automatic" und "Anker", die nach derzeitigem Kenntnisstand eine Marke des ehemaligen Fürther Versandhauses "Quelle" war, kann man die BRD als Empfäger der Exportlieferung erkennen. Auf die Bodenprägung "Made in GDR"; (German Democratic Republic) anstelle von "Made in Germany" wurde von seiten der DDR viel Wert gelegt, konnte aber gegenüber der BRD erst nach Unterzeichnung der Schlußakte von Helsinki im Jahr 1973 durchgesetzt werden. Das hier in einem verchromten Messinggehäuse eingeschalte und seit 1964 produzierte GUB Werkkaliber 75 wurde im zweiten Quartal 1978, ein Jahr vor seiner Einstellung, gefertigt.
Spezimatic Exportmodell "Limit" des VEB Uhrenwerk Glashütte
Bei dem hier vorgestellten GUB Exportmodell "Limit" handelt es sich um eine Herrenarmbanduhr "Spezimatic" Kaliber 75 (06-26) mit halbschneller Datumschaltung und automatischen Aufzug. Im Originalzustand mit Etui, Garantieschein und Bedienungsanleitung, stellt das heute, fast 40 Jahre nach ihrer Fertigungstellt, eine absolute Rarität dar. Die Tatsache, dass diese mit dem DDR Gütezeichen Q und einer Goldmedallie auf der Leipziger Messe ausgezeichneten Herrenarmbanduhren auch in den 1970er Jahren durchaus ein weltmarktfähige Produkt darstellten, zeugt von der Leistungsfähigkeit der Beschäftigten im VEB Uhrenwerk Glashütte, die zu dieser Zeit im VEB Kombinat Mikroelektronik Erfurt integriert waren.
VEB Uhrenwerk Glashütte "Spezimatic" Kaliber 75
im Edelstahlgehäuse
Das hier vorgestellte Spezimatic-Modell in einem sehr seltenen, aus dem NSW importierten Edelstahlgehäuse wurde im ersten Quartal 1978, ein Jahr vor dem Auslaufen der Serienproduktion, im VEB Uhrenwerk Glashütte vollendet. Ausgestattet wurde die Uhr mit dem Automatikwerk mit Datumanzeige und halbschneller Datumschaltung vom Kaliber 75, nach der neuen Kalibersystematik mit der Bezeichnung 06-26. Das metalic-blaue Zifferblatt hat eine hell/dunkel Ornamentoptik. Trotzt der zuletzt gültigen Kalibersystematic 06-26 für das Kaliber 75 wurde die althergebrachte Kaliberprägung 75 auf der Werkplatine beibehalten.
Weitere Modell- und Zifferblattvarianten
Spezimatic Herrenarmbanduhrmodell des VEB Uhrenwerk Glashütte
Die vorgestellte Herrenarmbanduhr mit automatischem Aufzug und halbschneller Datumschaltung hat ein importiertes, verchromtes Messinggehäuse mit fest integriertem Milanesearmband. Bei dem Werk handelt es sich um das seit 1964 auf dem Markt befindliche, 26-steinige GUB Kaliber 75 (nach neuer Kalibersystematik 06-26) des VEB Uhrenwerk Glashütte im VEB Uhrenkombinat Ruhla. Wie aus der Prägung 772 auf der Werkplatine erkennbar, wurde das Werk der gezeigten Uhr im 2. Quartal 1977 gefertigt.
VEB Uhrenwerk Glashütte Herrenarmbanduhr Exportmodell Kal. 06-66
Bei dem hier gezeigten Exportmodell einer Herrenarmbanduhr des VEB Uhrenwerk Glashütte im VEB Uhrenkombinat Ruhla handelt es sich um das 26-steinige Automatikwerk Kaliber 75 (06-66). Gefertigt wurde die Uhr im dritten Quartal 1974, wie aus der Prägung auf der Werkplatine ersichtlich ist. Das zweiteilige Messinggehäuse ist hartverchromt und hat einen aufgesprengten Edelstahlboden. Die Stoßsicherung ist eine Eigenentwicklung des Uhrenwerk Glashütte aus den 1960er Jahren.
VEB Uhrenwerk Glashütte - originale Herrenarmbanduhr "Spezimatic"
Nur noch sehr selten findet man als Sammler heute noch eine Herrenarmbanduhr des VEB Uhrenwerk Glashütte, die original im ungetragenen Zustand mit Etui und Garantieschein erhalten geblieben ist. Bei der hier vorgestellten Spezimatic Kaliber 06-26 (75) aus dem Jahr 1974 handelt es sich um eine solche. Die Prägung 742 auf dem Rand der Grundplatine dokumentiert die Fertigung des Automatikwerkes mit Datumanzeige und halbschneller Datumschaltung im zweiten Quartal 1974. Obwohl der gedrückte Edelstahlboden des vergoldeten Messinggehäuses die Prägung "Wasserdicht" aufweist, sind die Uhren nicht für das Tragen im Wasser geeignet. Darauf wurde in den Begleitpapieren auch hingewiesen. Unabhängig davon hatten alle Spezimatic Uhren das DDR Gütezeichen Q.
VEB Glashütter Uhrenwerk - Spezimatic Kaliber 75
1976 wurde nur eine kleine Auflage dieses wohl seltenstes Modelles mit dem Spezimaticwerk Kaliber 06-26 (alt 75) vom VEB Uhrenwerk Glashütte im VEB Uhrenkombinat Ruhla gefertigt. Bei dem klassischen Design des versilberten Zifferblattes, der Leuchtzeiger und dem Edelstahlgehäuse handelt es sich um einen NSW Import. Werkseitig wurde das Modell nur in diesem, hier gezeigten Design gefertigt. Die Prägung 761 auf dem Rand der Grundplatine dokumentiert die Fertigung im 1. Quartal des Jahres 1976. Bei der Prägung der 75 handelt es sich um die erste Kaliberbezeichnung des Automatikwerkes "Spezimatic" mit halbschneller Datumschaltung. Für jeden Sammler von GUB Armbanduhren stellt dieses Modell neben den Modellen im Goldgehäuse und den Kalibern 64 und 66 die "Krönung" der Sammlung dar.
Herrenarmbanduhr Exportmodell des VEB Uhrenwerkes Glashütte
Das hier dokumentierte Exportmodell einer Herrenarmbanduhr des VEB Uhrenwerkes Glashütte im vergoldeten Gehäuse ist mit einem 26-steinigen Spezimaticwerk vom Kaliber 06-26 ausgestattet. Das Werk mit automatischem Aufzug und halbschneller Datumschaltung hat die Herstellerprägung 75 & 713. Die Prägung "75" auf der Grundplatine war die alte Kaliberbezeichnung und "713" bedeutet, dass die Fertigung des Werkes im 3. Quartal 1971 erfolgte. Die Zifferblattsignatur "Preziosa, Automatic, 25 Rubis, Shockprov" dürfte dem Wunsch des Importeurs geschuldet sein. Das das Spezimaticwerk ist mit 26 synthetischen Rubinen ausgestattet. Bei der Zifferblattsignatur "Preziosa" handelte es sich u.a. um die Hausmarke des Westdeutschen Versandhauses "Bader" aus Pforzheim.
Seltenes Spezimatic-Modell Kaliber 75 im Originalzustand
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.