Geschuldet den recht unflexiblen Staatsplan Vorgaben und der nicht Verfügbarkeit notwendiger, aber auf der Embargoliste stehender Rohstoffe, konnte man sich erst Mitte der 1970er Jahre, relativ spät, in Glashütte mit der technischen Entwicklung von Quarzuhrwerken befassen. Als Teilbetrieb im VEB Uhrenkombinat Ruhla oblag die Planungs- hoheit und Entscheidungs- kompetenz 1967 bis 1977 weitgehend nicht bei den Glashütter Uhrenbetrieben sondern beim Leitbetrieb, dem VEB Uhrenwerke Ruhla und dann beim VEB Kombinat Mikroelektronik Erfurt, in dem das Uhrenkombinat Ruhla ab 1978 eingegliedert wurde.
Die hier vorgestellte quarzgesteuerte elektronische Wohnraumuhr "Piezochron" Kaliber 1-48 aus dem VEB Uhrenwerk Glashütte im Uhrenkombinat Ruhla wurde 1977 mit dem Gütezeichen 1 der DDR gefertigt. Mit einer Monozelle R 20 war eine Gangdauer von 1 Jahr gewährleistet. Die Gangabweichung lag um den Faktor 100 unter jener der elektromechanischen Wohnraumuhr "elektrochron" Kaliber 49-11, die als Vorläufer ebenfalls von der GUB gefertigt wurde. Nachteile: der hohe Preis von 890,- Mark und der relativ laute und harte 1/2 Sekundenschritt.
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