Beobachtungsuhr Kaliber 48 TU mit Zentralsekunde
Vonseiten der Firma A. Lange & Söhne wurde neben der Marine Beobachtungstaschenuhr auch für die Flieger-Beobachtungs-Armbanduhr mit Zentralsekunde ausschließlich die Kaliberbezeichnung "48" verwendet. Die vom Buchautor Kurt Herkner gewählte und in der Literatur verwendete Bezeichnung Kaliber 48.1 ist insofern nicht korrekt, sollte vermutlich aber zur leichteren Unterscheidung der als Taschenuhr gefertigten B-Uhr Kaliber 48 dienen.
Die Zeigerstellung erfolgt durch Herausziehen der Krone. Der Zentralsekundenzeiger kann angehalten werden. Diese
Einrichtung dient der sekundengenauen Einstellung der Uhr.
Eine Kurzzeitmessung ist damit auch möglich. Auf Kunden-
wunsch wurde die Uhr auch ohne diese Anhaltevorrichtung
geliefert.
VEB Mechanik Lange & Söhne - Beobachtungsuhr Kaliber 48.1
Bis zum Ende des 2. Weltkrieges im Mai 1945 wurde von A. Lange & Söhne in größeren Stückzahlen Rohwerke für die Flieger-Armband-Beobachtungsuhr Kaliber 48 gefertigt. Nicht alle dieser Rohwerke konnten bis Kriegsende zu kompletten Uhren vollendet werden. Nach der 1948 erfolgten Verstaatlichung der Firma A. Lange & Söhne Glashütte standen der neuen Firma VEB Mechanik Lange & Söhne in begrenztem Umfang noch Restbestände dieser Rohwerke zur Verfügung. Neu war die Vollendung dieser Armbanduhrwerke als Taschenuhren Kal. 48 für wissenschaftliche Zwecke und als Marine-Beobachtungsuhr. Bei der hier vorgestellten Marine-B-Uhr handelt es sich um eine solche Uhr. Diese Uhren mussten regelmäßig durch das Prüfamt für technische Schiffsausrüstung (PTS) in Stralsund gewartet und geprüft werden. Die Prüfung wurde durch das amtliche Prüfsiegel PTS im Innendeckel bestätigt. Die Fertigung dieser Modelle erfolgte durch VEB Mechanik Lange & Söhne bie zur Integration der Firma in den 1951 gegründeten VEB Glashütter Uhrenbetriebe.
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.