Bei den hier vorgestellten Modellen handelt es sich um die Uhren, die als echte Glashütter Armbanduhren, bei denen das in der Uhrenrohwerke-Fabrik AG Glashütte (UROFA) gefertigte Rohwerk auch durch die Uhrenfabrik AG Glashütte (UFAG) zur Glashütter Armbanduhr, in der Qualitätsstufe Tutima oder "G"-Uhr, vollendet wurde.
Erste Glashütter Damenarmbanduhr mit UROFA Ankerwerk Kal. 52
Bei der hier vorgestellten Damenarmbanduhr mit Ankerwerk aus dem Jahr 1929 handelt es sich um die Erstdokumentation der ersten Werkausführung des von der Uhrenrohwerke Fabrik Akt. Ges. Glashütte gefertigten 8 ¾''' Ankerwerk vom Kaliber 52 mit modifizierter, größerer
Gangpartie. Bis ca. 1932 wurden die Werke noch aufwendig mit per Hand gefassten Steinen und zum Teil mit einem separaten Gangradkloben gefertigt. Kostenmäßig lag man damit noch weit über denen in der
Schweiz gefertigten, vergleichbaren Werken. Bei späteren Werkausführungen wurde auf den separaten Gangradkloben verzichtet. Die hier gezeigte Uhr verfügt über 11 Steine und eine Schraubenunruh mit
Flachspirale. Der Stahlanker hat offene Paletten und auch das Gangrad wurde aus Stahl gefetigt. Die ungewöhnliche Zeigerstellung findet sich auch in späteren Werkkalibern der UROFA wieder.
Armbanduhr mit erstem Ankerwerk der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte
Das bei der hier vorgestellten Armbanduhr verwendete, erste in der Uhren-Rohwerke-Fabrik (UROFA) konstruierte Ankerwerk hatte einen Durchmesser von 8 ¾‘‘‘. Das von dem Techniker Herrn Kulms 1928 konstruierte Werk vom Kaliber 52 kam im Herbst 1929 auf den Markt. Die Teile für die Gangpartie mussten bis 1932 noch aus der Schweiz von Perrenaud (DIXI) bezogen werden. Die hohen Preise machten eine Umkonstruktion der Gangpartie erforderlich, die aber zuerst nicht den gewünschten Erfolg brachte. Erst die 1931 erfolgte Konstruktion eines neuen, verbesserten Ankers durch Herrn Löwe von der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte (UFAG) war erfolgreich. Damit konnte endlich eine umfangreichere Serienfertigung realisiert werden. Die Rechte für das Zifferblattsignet „G“ im Dreieck stammten noch von der Deutschen Präzision-Uhrenfabrik Glashütte Sa. e.G.m.b.H., in deren Rechtsnachfolge die UFAG stand. Das zweiteilige Walzgoldgehäuse mit der Kennung der UFAG und einem 20 my starken Goldanteil hat einem Feingehalt von 585/1000. Der Lieferant des Gehäuses war die Pforzheimer Firma Gebrüder Kuttroff. Das Metallzifferblatt bezog die UFAG von der Pforzheimer Firma Weber & Baral.
Erste Armbanduhr der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütter mit Ankergang
Das erste vom Glashütter Konstrukteur Kulms mathematisch richtig nach Glashütter Maßstäben entwickelte Ankerwerk vom Kaliber 52 war aufgrund des zu hohen Preises des aus der Schweiz importiertem Ankerganges nicht konkurenzfähig. Es musste auf eine größere Gangpartie umgestellt werden. In der Folge war auch durch den Betriebsleiter der UFAG, Herrn Löwe, die Konstruktion eines neuen Ankers erforderlich. Von 1929 bis zur Einrichtung einer eigenen Gangfertigung in der UROFA im Jahr 1932 wurde das 8¾‘‘‘ Kaliber 52 in der vorgenannten Weise mit größerem Gangrad, eigenem Anker und teilweise reduzierter Steinlagerzahl gefertigt. Durch die Startschwierigkeiten bedingt wurden die geplanten Fertigungszahlen der Serienproduktion nicht erreicht. Zur Abwendung eines drohendes Konkurses war deshalb eine 19%-ige Kapitalbeteiligung der Pforzheimer Firma Weber & Aeschbach erforderlich. Nach 1932 verwendete man wieder die von Herrn Kulms mathematisch richtig konstruierte Gangpartie. Die hier gezeigte G-Uhr der UFAG mit größerem Gangrad stammt aus der Fertigung von vor 1932.
Quelle: Persönliche Aufzeichnungen von Dr. Ernst Kurtz.
Damenarmbanduhrmodell in der G-Uhr Qualität
der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte mit dem modifizierten Kal. 52
Bei dem hier vorgestellten frühen Damenarmbanduhrmodell der Uhrenfabrik Aktiengesellschaft Glashütte handelt es sich um ein im Original erhaltenes G-Uhr Modell mit dem Kaliber 52 der Uhren Rohwerke Fabrik Aktiengesellschaft Glashütte mit der hilfsweise vergrößerten Gangpartie. Diese Modifikation der Gangpartie machte sich aus Kostengründen als Ersatz für die aus der Schweiz eingeführten, kleineren Gangteile erforderlich. Die für die Werkgröße 8 ¾''' richtig konstruierten, kleineren Gangteile verteuerten die Uhrenmodelle in einer Größenordnung, die sie nicht mehr konkurenzfähig machten. Da die UROFA bis 1932 über keine eigene Gangfertigung verfügte, war für eine Übergangszeit die Verwendung größerer und wesentlich billigerer Gangteile aus der Schweiz unvermeidlich. Allerdings wurde dafür auch ein neuer, von Herrn Löwe konstruierter Anker erforderlich. Eingeschalt wurde die Uhr in ein Goldgehäuse mit einem Feingehalt von 585/1000. Dieses erste Ankerwerk der UROFA ist mit 15 Funktionssteinen ausgestattet. Das Goldgehäuse hat neben der Feingehaltspunze und einer Gehäusenummer auch die Firmenpunze der UFAG.
Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte, frühe Damenarmbanduhr von 1929/30
mit Kaliber 52 der UROFA
Bei der hier vorgestellten Damenarmbanduhr handelt es sich um das erste Armbanduhrmodell mit Ankerhemmung der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte Sa. Das im Herbst 1929 in den Markt eingeführte Kaliber 52 wurde von der Uhrenrohwerke-Fabrik Akt. Ges. Glashütte entwickelt. Da es die Fabrik- und Qualitätsmarke „Tutima“ und „G-Uhr“ der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte Sa. vor 1930 noch nicht gab, sind die Metallzifferblätter der Pforzheimer Firma Weber & Baral, für die Uhren der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte noch mit dem Logo „G im Dreieck“ gekennzeichnet. Die Rechte für dieses Signet stammten noch von der Deutschen Präzision-Uhrenfabrik Glashütte Sa. e.G.m.b.H., in deren Rechtsnachfolge die Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte stand. Das dreiteilige Walzgoldgehäuse ist mit 20 my 585 Gold vergoldet, für das 1929 eine Garantie von 10 Jahren bestand.
Herrenarmbanduhr in "G-Uhr Qualität" der Uhrenfabrik Akt.Ges. Glashütte /Sa. mit der Werkkaliber 52 der Uhren-Rohwerke-Fabrik Akt. Ges. Glashütte /Sa.
Tutima Damenarmbanduhr der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte Kal.52
Bei der hier vorgestellten Damenarmbanduhr im Goldgehäuse mit einem Feingehalt von 585/1000 der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte i/Sa. handelt es sich um die erste Glashütter Armbanduhr in Tutima Qualität, die mit einem 15-steinigem Rohwerk Kaliber 52 der Uhren Rohwerkefabrik Akt. Ges. Glashütte i/Sa. ausgestattet wurde. Das vom Techniker Kullmann in Glashütte entwickelte 8 ¾'' Kaliber 52 war das erste Armbanduhrwerk der UROFA mit einer Ankerhemmung. Noch gab für die Zeigerstellung keine Winkelhebelfeder und die Rubine wurden noch aufwendig per Hand gefasst, was die Herstellung gegenüber den vergleichbaren Schweizer Armbanduhren erheblich verteuerte. Schon bei der Aufnahme der Fertigung 1929 wurde mit der Weiterentwicklung des Werkkes zum Kaliber 521 begonnen. Eingeschalt wurde die Uhr in ein dreiteiliges, DRGM geschütztes Goldgehäuse mit der Nummer 11414.
Die hier vorgestellte Damenarmbanduhr der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte Sa. (UFAG) wurde in einem Goldgehäuse mit einem Feingehalt von 585/1000 eingeschalt. Das 15-steinige, körnig vergoldete Ankerwerk Kaliber 52 wurde zu Beginn der 1930er Jahre von der Uhren Rohwerke Fabrik Akt. Ges. Glashütte Sa. (UROFA) in der höchsten Qualitätsstufe "Tutima" gefertigt und fein vollendet. Das UROFA Kaliber 52 war das erste echte Armbanduhr-Ankerwerk, welches ab 1929 in Glashütte gefertigt wurde. Die für dieses Kaliber typische Zeigerstellung mit dem sogenannten Knochen, der beim Nachfolgekaliber 521 durch eine Winkelhebelfeder ersetzt wurde, ist ein gutes Alleinstellungsmerkmal zur Bestimmung des Werkkalibers. Nach derzeitigem Kenntnisstand dürften von diesem Kaliber in der Qualitätsstufe Tutima von Ende 1929 bis 1932 kaum mehr als 3.000 Uhren gefertigt worden sein.
Tutimaausführungen Kaliber 52 im 14 Karat Goldgehäuse
Weitere Informationen zum Werkkaliber finden Sie >> hier <<
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.