1951 Integration in den neu gegründeten
VEB Mechanik Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)
Eine erste Erwähnung von Otto Gössel als Fabrikant, findet sich im Dezember 1918. [1] Am 9. November 1918 anlässlich der Gründungsversammlung der Deutschen Präzisions-Uhrenfabrik e. G. m. b. H Glashütt i/Sa., fand er ein weiteres mal Erwähnung, wo er neben Bürgermeister Opitz und Uhrmacher Hugo Müller in den Vorstand der neu gegründeten Genossenschaft gewählt wird.
1920 findet sich am 27. März sich die derzeit erste Erwähnung der Firma Gössel & Co.. Als Anteilseigner wurden genannt der Mechaniker Gössel und der Mechaniker Aasland. [2]
1921 - Otto Gössel (SPD) wir in den Stadtrat von Glashütte gewählt.
Eine Wiederwahl erfolgt 1924.
1922 findet sich im "Saxonia" Bericht zu Otto Gössel folgende Mitteilung:
Ende April 1928 wird zu den Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 50 jährigen Bestehen der Deutschen Uhrmacherschule in Glashütte eine Industrie-Ausstellung in Glashütte durchgeführt, zu der auch die "Feinmechanische Fabrik Otto Gössel & Co." (Inh. Otto Gössel und Thoralf Aasland) ihre Präzisionsartikel aus Dreherei und Fräserei zeigt.
Der genaue Zeitpunkt der Firmengründung bedarf noch der
Recherche.
Firmenkorespondenz
Die Fabrik für feinmechanische und photographische Artikel ging im Jahr 1934 aus der Feinmechanische Fabrik Otto Gössel & Co hervor. Ob und inwieweit der Konkurs von Otto Gössel im Jahr 1929 damit in Zusammenhang, steht bedarf noch weiterer Recherchen. [3]
Firma Gössel & Aasland , Fabrik feinmechanischer und
photographischer Artikel, Glashütte i. Sa. Gesellschafter:
Mechanikermeister Otto William Gössel und Uhrmacher
Thoralf Bernhard Aasland."
Offensichtlich hat hier eine Neuausrichtung und Umstrukturierung der Firma stattgefunden, deren Hintergründe noch zu recherchieren sind.
1948 taucht eine von der Firma „Mechanik Feintechnik Glashütte/Sa. VEB“ gefertigte Schiffsuhr mit einem 8-Tage Werk auf, welches unmöglich erst nach Kriegsende 1945 entwickelt worden sein konnte. Das mit den Insignien des dritten Reiches versehene Zifferblatt der hier gezeigten Uhr liefert mit dem vorgenanntem Werk den Beweis, dass es, wie vermutet eine Fertigung bereits vor 1945 gegeben hat. Das mechanische, schlingersichere 8-Tage Federzugwerk mit einem Werkdurchmesser von 108 mm, einer Bauhöhe von 40 mm, Schweizer Ankerhemmung und antimagnetischer Flachspirale ist in der Basisausführung mit 11 Steinen ausgestattet. Die Genauigkeit beträgt ± 1 min./Tag und lässt sich über einen Schieber auf der Zifferblattseite regulieren. Die Glashütter Firma „Feinmechanische Fabrik Otto Gössel & Co.", 1934 in „Gössel & Aasland“ umbenannt, wurde nach dem 1946 stattgefundenen Volksentscheid in Sachsen verstaatlicht. Der nun Volkseigene Betrieb Feintechnik Glashütte/Sa. wurde 1948 zu „Mechanik Feintechnik Glashütte/Sa. VEB“ " und 1951, wie alle, zur VVB Mechanik Dresden gehörenden Glashütter Betriebe der Uhren- und Feinmechanischen Industrie im neu gebildeten "VEB Glashütter Uhrenbetriebe" (GUB) zusammengeführt. Ein Beweis für die Güte des Werkes ist die Tatsache, dass ungeachtet der nach 1946 in der SBZ erfolgten Umstrukturierungen, Uhren mit diesem Werk kontinuierlich ab 1951 von den GUB nur leicht modifiziert noch bis weit in die zweite Hälfte der 1960er Jahre als Schiffsuhren Kaliber 404 in verschiedenen Modellausführungen gefertigt wurden.
1946 mit Beginn der Nachkriegszeit wurde die in der Sowjetischen Besatzungszone liegende Glashütter Firma Gössel & Aasland unter Sequester gestellt, auf der Grundlage des 1946 durchgeführten Volksentscheides in Sachsen enteignet und in den VEB Feintechnik umgewandelt.
VEB Mechanik Feintechnik Glashütte 1948 - 1951
1948 wurden im Zuge des Aufbaues einer Zentral geleiteten Planwirtschaft mit der Bildung der Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) u.a. auch Betriebe der Glashütter Uhren- und Feinmechanischen Industrie, als weiterhin eigenständige juristische Personen, in der VVB Mechanik Dresden zusammengefasst.
Im Juli 1951 mit Gründung des VEB Glashütter Uhrenbetriebe wurde der Betrieb in die GUB integriert.
Das Produktionsprogramm enthielt u.a. die später von der GUB übernommene Schiffswanduhr Kal. 401.
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.
[1] Leipziger Uhrmacher-Zeitung Nr. 52 vom Dez. 1918 S. 293
[2] Die Uhrmacherwoche Nr.12/13 vom 27. März 1920 S. 133
[3] Aligemeines Journal der Uhrmacherkunst Nr. 2 vom 11. Jan. 1929 S. 43