Der am 20. August 1832 in Dippoldiswalde geborene Carl Bernhard Kohl war einer der ersten Lehrlinge, die Ferdinand Adolf Lange und Adolf Schneider als Spezialisten für das damals für die deutsche Uhrenfertigung revolutionäre Glashütter Verlagssystem ausbildeten. Im Januar 1849 war für Carl Kohl zwar die Lehrzeit vorfristig beendet, nicht aber das Lernen. Bereits mit 16 Jahren wurde er in die Selbständigkeit entlassen und musste, auf eigene Rechnung arbeitend, seinen Lebensunterhalt verdienen. Zu Beginn der 1850er Jahre war es allerdings um die Qualität der Uhren des jungen Glashütter Industriezweiges noch nicht zum Besten bestellt und auch die Qualität der Produkte des zum Unruhmacher ausgebildeten Carl Kohl war noch verbesserungsbedürftig. Durch eigene Anstrengungen und mit Hilfe und Unterstützung von Ferdinand Adolf Lange sowie des Berliner Hofuhrmachers Thiede konnt Karl Kohl die Qualität seiner Unruhen kontinuierlich verbessern und sie zu einem wirklichen Spitzenprodukt, dass auch international - vor allem von der Schweizer Uhrenindustrie - hoch geschätzt wurde, entwickeln.
Das 50-jährige Bestehen der Glashütter Uhrenindustrie im Jahr 1895 nahm der langjähriger Freund Carl Kohl's, der Potsdamer Uhrmacher A. Engelbrecht, zum Anlass, ihn aufzufordern seine Lebensgeschichte zu erzählen, um sie für die Nachwelt fest zu halten und zu publizieren. Dieses seltene zeitgeschichtliche Dokument gewährt aus erster Hand einen interessanten Einblick in die Glashütter Verhältnisse aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Im Mai 1902 schenkt die Firma Kohl & Söhne dem Verbandsmuseum des Deutschen Uhrmacher- bundes und der Deutschen Uhrmacher- schule Glashütte jeweils einen Ausstellungkasten mit 24 Darstellungen in dem die Fertigung und Vollendung von Glashütter Präzisions- unruhen, zu Anschauungs- zwecken anhand von Modellen, gezeigt wurden.
Im Mai 1902 schenkt die Firma Cohl & Söhne dem Verbandsmuseum des Deutschen Uhrmacherbundes und dem Uhrenmuseum Glashütte jeweils einen Ausstellungskasten mit 24 Darstellungen in dem die Fertigung und Vollendung der Glashütter Präzisionsunruhen gezeigt wurde.
Die in Jahrzehnten unermüdlicher Kleinarbeit gemachten Erfahrungen bei der Herstellung hochqualitativer Präzisionsunruhen gab Carl Kohl an Richard Grießbach weiter, der mit seiner Firma die bei Carl Kohl gemachten Erfahrungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts würdig umsetzte.
1902 nahm Carl Kohl seine beiden Söhne Edmund und Otto in die Firma auf und zog sich zurück.
Die neue Firmenbezeichnung lautete: "Karl Kohl & Söhne"
Mit seiner Tätigkeit als Mitglied des praktischen Ausschusses des Aufsichtrates der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte in den Jahren 1878 bis 1891 erwarb er sich hohe Anerkennung. Auch seine Funktion als ehrenamtlicher Stadtrat und die Schaffung des öffentlichen Freibades "Kohl's Ruhe" im Prießnitzthal aus privaten Mitteln zeugen von seinem vorbildlichen gesellschaftlichen Engagement.
Am 16. November 1908 verstarb Carl Bernhardt Kohl in Glashütte
Nach dem Tod von Carl Kohl 1908 führten die Söhne die Firma weiter.
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.