Diese Sammelaktion in der Zeit des Deutschen Reiches, die zur Unterstützung der Kriegsfinanzierung im Verlauf des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1918) ins Leben gerufen wurde, hatte bereits einen Vorläufer während des Befreiungskrieges 1813. Damals hatte Prinzessin Marianne von Preußen schon einmal an alle Frauen Preußens appelliert ihren Goldschmuck abzugeben um im Austausch dafür eine Eisenbrosche oder einen Eisenring mit der Aufschrift „Gold gab ich für Eisen“ zu erhalten.
1916 griff man diese Idee wieder auf und machte es quasi zu einer patriotischen Pflicht sein privates Eigentum an Gold in Form von Münzen, Schmuck und Taschenuhrgehäusen gegen, wie sich herausstellen sollte, wertloses Papier und Eisen einzutauschen. So ist es nicht verwunderlich, dass heute noch zum Beispiel wertvolle Glashütter Taschenuhrwerke der Firma A. Lange & Söhne, die original in schweren Goldgehäusen bei denen Werk und Gehäusenummer übereinstimmten, eingeschalt waren, in einfachen Eisengehäusen zu finden sind.
Neben einem mit patriotischen Worten versehenen Belegschreiben der Goldaufkaufstelle, über den Wert, der sich dann später während der Inflation in Luft auflösen sollte, erhielt man als Anerkennung für die Abgabe von Schmuck oder den Tausch von Gold gegen Papiergeld auch eine Medaille.
Diese von zwei Seiten mit dem Motto der Sammelaktion geprägte Medallie bestand aus geschwärztem Eisen mit einem Gewicht von 16,4 bis 20,4 g und einen Durchmesser von 39 bis 41 mm. Entworfen wurde diese Medaille von dem deutschen Bildhauer Hermann Hosaeus.
Obwohl diese Sammelaktion freiwillig war, entstand doch ein erheblicher sozialer Druck. Wer mit Stolz seine Taschenuhr von einer renommierten Deutschen Uhrmachermanufaktur im eisernen Gehäuse zückte, konnte nicht nur weiterhin die genaue Zeit ablesen, sonder gewann gleichzeitig auch an gesellschaftlicher Anerkennung als „wahrer Deutscher Patriot“, während zum Beispiel der Besitzer einer schweren, goldenen Savonnette an Reputation verlor. Mit dem von Frauen getragenen Schmuck verhielt es sich genauso. Selbst öffentliche Einrichtungen und Vereine in den Städten und Gemeinden sowie die Kirchen konnten sich dieser Aktion nicht entziehen.
Offene Taschenuhr der Glashütter Firma A. Lange & Söhne
Die hier vorgestellte 15-steinige, 19-linige, offene Glashütter Taschenuhr wurde von der Glashütter Firma A. Lange & Söhne im Jahr 1905 in einem Goldgehäuse vollendet. Unter dem Motto "Gold gab ich für Eisen" tauschte der Besitzer der Uhr dieses Gehäuse gegen ein Eisernes ein.
Diese Sammelaktion in der Zeit des Deutschen Reiches, die zur Unterstützung der Kriegsfinanzierung im Verlauf des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1918) ins Leben gerufen wurde, hatte bereits einen Vorläufer während des Befreiungskrieges 1813. Damals hatte Prinzessin Marianne von Preußen schon einmal an alle Frauen Preußens appelliert ihren Goldschmuck abzugeben um im Austausch dafür eine Eisenbrosche oder einen Eisenring mit der Aufschrift „Gold gab ich für Eisen“ zu erhalten. 1916 griff man diese Idee wieder auf und machte es quasi zu einer patriotischen Pflicht sein privates Eigentum an Gold in Form von Münzen, Schmuck und Taschenuhrgehäusen gegen, wie sich herausstellen sollte, wertloses Papier und Eisen einzutauschen. So ist es nicht verwunderlich, dass heute noch zum Beispiel wertvolle Glashütter Taschenuhrwerke, die original in schweren Goldgehäusen, bei denen Werk und Gehäusenummer übereinstimmten, eingeschalt waren, in einfachen Eisengehäusen zu finden sind.
Mit dem Einschmelzen der abgegebenen Edelmetalle wurde in nicht unerheblichem Umfang deutsches Kulturgut für immer vernichtet und es gibt immer weniger Zeugnisse, die heute noch die Sinnlosigkeit solcher Aktionen dokumentieren. Die hier gezeigten Belege sollen daran erinnern.
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.